Bayern statt Baiern: Wie das Ypsilon in den Namen unseres Landes kam

30.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:43 Uhr

Ypsilon statt „i“. So entschied es Ludwig I. anno 1825 per königlicher Anordnung. Seitdem wird Bayern mit „y“ geschrieben und nicht mehr mit „i“. Zuvor waren beide Schreibweisen üblich.

Der Grund für den Beschluss: Der König – und da war er seinerzeit nicht der einzige! – fand Griechenland und seine antike Kultur so toll. Und deswegen sollte nicht nur die Landeshauptstadt (man denke an Glyptothek und Propyläen am Münchener Königsplatz), sondern auch die Sprache griechischer werden – und der hellenische Buchstabe ypsilon fortan im Landesnamen das althergebrachte „i“ ersetzen.

Allerdings kann die Schreib-weise mit „i“ trotzdem richtig sein: Bayern bezeichnet nämlich ausschließlich das politische Territorium, also heutzutage den Freistaat. „Baiern und bairisch bezieht sich auf das wesentlich ältere Dialekt- und Stammesgebiet, das mit Bayern nur teilweise deckungsgleich ist“, erklärt der Sprachwissenschaftler Hans Ulrich Schmid.

Baiern (mit „i“) gibt es Schmid zufolge nicht nur in Bayern, sondern zum Beispiel auch in Österreich und in Südtirol. Außerdem sei nicht jeder Bayer (mit „y“) ein Baier: „In Bayern leben auch Nicht-Baiern, beispielsweise Schwaben und Franken.“

Der königlichen Faszination für alles Griechische verdankt übrigens auch die Stadt Speyer ihre Schreibweise. Zu Ludwigs Zeiten gehörte die Stadt nämlich zu Bayern. DK/tas