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Kälteeinbruch bremst die Spargelernte im Schrobenhausener Land

Erzeuger hoffen, dass das Wochenende wieder mehr Wärme und Sonne bringt

08.04.2021 | Stand 12.04.2021, 3:34 Uhr
Die Spargelernte, hier auf einem Feld bei Edelshausen, ist wegen der kalten Temperaturen vorübergehend etwas eingebrochen. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - Nachtfrost bis minus vier Grad, schneebedeckte Spargelfelder am Donnerstagmorgen - das Wetter macht der bereits vor Ostern angelaufenen Spargelernte im Schrobenhausener Land vorerst einen Strich durch die Rechnung. Die Kälte und vor allem auch die fehlende Sonne bremsen das Spargelwachstrum und reduzieren damit die Erntemenge.

"Es gibt Spargel, aber eben weniger", erklärt Wolfgang roller vom Spargelhof in der Högenau. "Das Angebot und die Nachfrage sind dem Wetter entsprechend." Schwierigkeiten habe in den vergangenen Tagen vor allem der starke Wind gemacht, berichtet Tyroller. Er habe die Folien auf den Spargelfeldern teilweise abgedeckt. Dadurch habe die Gefahr bestanden, dass vor allem der grüne Spargel, der oberirdisch wächst, erfriert.

Der Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern, Peter Strobl, weiß von ersten Einbußen, die auf diese Weise entstanden sind. "Es ist insbesondere bei Grünspargel zu Schäden gekommen", so Strobl. Der grüne Spargel sei nicht durch den Boden geschützt wie der weiße und deshalb kälteempfindlicher. Aber auch der Bleichspargel steckt die derzeit herrschenden kalten Temperaturen nicht einfach weg. "Durch das Wetter haben wir vorübergehend einen Rückgang", erklärt Strobl. Dies sei jedoch stark unterschiedlich. "Es kommt immer auf die Lage des Feldes an", betont der Spargelexperte. Bei Südlagen reagiere das Edelgemüse anders als in ungeschützten Lagen. Strobl setzt seine Hoffnung darauf, dass das Wochenende wieder mehr Sonne und Wärme bringt.

Darauf setzt auch Claudia Westner, die Vorsitzende des Spargelerzeugerverbands Südbayern. Sie geht davon aus, dass er schon bald wieder richtig losgeht mit der Ernte, betont aber auch, dass es derzeit durchaus Spargel gebe, aber eben nicht in großen Mengen. Immerhin hätten schon alle Spargelbauern mit dem Stechen angefangen und auch alle Erntehelfer seien mittlerweile angereist. Das habe problemlos funktioniert, wenn die Saisonarbeitskräfte einen aktuellen negativen Coronatest an den Grenzen vorweisen konnten, betont Andreas Tyroller, der in Hohenwart einen großen Spargelhof betreibt. Er beurteilt den derzeitigen Kälteeinbruch nicht so dramatisch. "Der Spargel hat am Anfang viel Kraft", erklärt Sigllechner. Wenn die kalten Temperaturen Mitte Mai kämen, dann sähe es viel schlechter aus, ist sich der Erzeuger sicher. "Dann hätten wir keinen Spargel mehr", betont er. So aber rechnet er mit einem Einbruch von höchstens 30 Prozent.

Ursula Tyroller von der Aumühle kann sich erinnern, dass das Wetter vor Jahren schon mal nicht mitgespielt hat. "Wir haben auch schon einmal im Schnee gestochen", erzählt sie. Die Helfer seien damals im Schneegestöber auf den Feldern gewesen. Doch auch wenn heuer das Wachstum erst mal gebremst worden ist, ist sie sicher, dass es mit dem Spargel schon bald weitergeht. "Wenn es wieder warm wird, dass kommt er voll" , meint sie.

SZ