Schrobenhausen
Zuschüsse ja, aber bitte keine Ausnahmen

Hauptausschuss der Stadt Schrobenhausen weicht von seinen Grundsätzen konsequent nicht ab - Geld für Einigkeitschützen und die Sandizeller Orgel

20.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:35 Uhr
Ein Bild des Elends boten die Räume des Schützenvereins Einigkeit Steingriff nach den monsunartigen Regenfällen im Juni des vergangenen Jahres. Jetzt wird in einen neuen Schießstand investiert.? −Foto: Archiv

Schrobenhausen (mpy) Das war ein schlimmer Tag: In der Nacht zum 13. Juni des vergangenen Jahres regnete es so stark im Schrobenhausener Land, dass danach etliche Keller unter Wasser standen, auch das Stüberl der Einigkeitschützen in Steingriff.

Und obwohl die Mitglieder gemeinsam alles taten, um das Schlimmste zu verhindern, stand am Ende ein gewaltiger Schaden - und der Beschluss, einen neuen Schießstand zu bauen. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Schrobenhausen gewährte dafür am Dienstagabend einen Zuschuss.

Denn wenn schon neu, dann wird der neue Schießstand der Einigkeitschützen auch zeitgemäß sein, also elektronisch. Laut den städtischen Förderrichtlinien ist eine solche Investition mit 15 Prozent förderfähig, und exakt diesen Betrag, also 5250 Euro, gaben die Stadträte dafür frei. So hatte es auch Sportreferent Jakob Mahl (proSob) in einer mündlichen Stellungnahme empfohlen. Die über ein Dutzend Vereinsmitglieder, die zu der Sitzung gekommen waren, zeigten sich zufrieden damit und dankten. Bürgermeister Karlheinz Stephan verabschiedete die Delegation mit den besten Wünschen - natürlich auch für das sportliche Feld.

Nicht mit 15, sondern mit zehn Prozent unterstützt die Stadt Schrobenhausen üblicherweise kirchliche Baumaßnahmen; allerdings geht es da zumeist auch um ganz andere Beträge. Im Hauptausschuss stand der städtische Anteil der Renovierung der Sandizeller Kirchenorgel (wir berichteten) zur Disposition; die zehn Prozent wären ein Betrag von rund 5000 Euro gewesen. Kulturreferent Klaus Englert (CSU) hatte im Vorfeld darum gebeten, angesichts des besonderen historischen Werts der außergewöhnlichen Orgel von St. Peter vom üblichen Vorgehen abzuweichen, den städtischen Geldbeutel weiter zu öffnen und sich mit 10000 Euro zu beteiligen. In der Sitzung ergänzte er, 6000 Euro wären auch schon hilfreich.

Das Dilemma war schnell klar, zumal die Steingriffer Schützen noch im Raum waren. "So sehr ich die Notwendigkeit sehe, sollten wir halt doch versuchen, alle gleich zu behandeln", eröffnete Stefan Eikam (SPD) eine kleine Diskussion. "Wir hätten auch dem Schützenverein gerne mehr gegeben. . . " Gerhard Winter (CSU) sah das ganz genauso: "Wenn wir anfangen, Ausnahmen zu machen, holt uns das später wieder ein. " Und Georg Berger (proSob): "Es geht ja nicht um 1000 Euro, aber dieser Betrag ist es andererseits nicht wert, das übliche Vorgehen zu verlassen. " Große Einigkeit also über die Fraktionen hinweg, weil auch Rudi Koppold (FW) sich den Kollegen vollinhaltlich anschloss - entsprechend wurde auch die Höhe des Zuschusses festgelegt: zehn Prozent und kein Cent mehr.

In der Sitzung wurden außerdem Mittel für einen neuen Kommunalschlepper für den Bauhof freigegeben, der bei der Grünflächenpflege und im Winterdienst zum Einsatz kommt. Das Vorgängerfahrzeug war in die Jahre gekommen. Die Mittel waren bereits im Haushalt vorgesehen; entsprechend gab es da keine Diskussion.

Die eigentlich vorgesehene Diskussion um den Betriebskostenzuschuss für die Volkshochschule musste kurzfristig auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.