Schrobenhausen
Zu wenig Ausweichmöglichkeit?

Der Wochenmarkt wird möglicherweise in die nördliche Lenbachstraße verlegt

07.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr
Viel freie Fläche: In der nördlichen Lenbachstraße hätten die Marktbetreiber und die Marktbesucher viel Platz, um Abstand zu wahren und sich auszuweichen. Am Markttag würde die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt, auch die Parkplätze müssten frei bleiben. −Foto: Wöhrle

Schrobenhausen - Seit die Rathaussanierung am Lenbachplatz begonnen hat, finden die Schrobenhausener Wochenmärkte am Donnerstag und am Samstag in der südlichen Lenbachstraße statt - durch die Coronakrise unter stark verschärften Bedingungen.

Nach dem Donnerstagsmarkt vor zwei Wochen appellierte Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) aus gegebenem Anlass dringend an alle Besucher des Wochenmarktes, sich an die Vorgaben der Ausgangsbeschränkung des Bayerischen Innenministeriums zu halten. So sei es nicht erlaubt, sich in Gruppen zu versammeln, um Unterhaltungen mit anderen Marktbesuchern führen zu können. Die Besucher des Wochenmarktes wurden von der Stadtverwaltung deshalb dringend gebeten, bei ihren Einkäufen an den Ständen den erforderlichen Mindestabstand von eineinhalb Metern zu anderen Kunden einzuhalten und den Stand unmittelbar nach dem Einkauf wieder zu verlassen.

In der vergangenen Woche jedoch wurden die Abstandsrichtlinien von den Marktbesuchern vorbildlich eingehalten (wir berichteten). Dies könnten etliche Mitarbeiter der Stadt, die sich auf dem Markt umschauten, bestätigen, teilt Pressesprecherin Tanja Jenter auf Anfrage mit.

In der Tat bildeten sich vor den einzelnen Verkaufsständen teilweise lange Schlangen mit großen Zwischenabständen. Allerdings konnte der empfohlene Mindestabstand zu dem Passanten, die am Gehsteig entlang gingen, am frühen Vormittag, als noch viel los war, oft nicht eingehalten werden. Dies wurde von verschiedenen Marktbesuchern beanstandet, so auch von Bernhard Seitz. "Bei der Art und Weise, wie die Marktstände platziert werden, ist das jedoch unmöglich", beanstandet er. "Teilweise bilden sich lange Schlangen, weil die Kunden den geforderten Abstand zueinander einhalten. In der Folge müssen sich die Leute dicht an dicht aneinander vorbei drängen, um überhaupt an den Ständen entlang gehen zu können. Denn von der Stadt wird lediglich der Gehsteig als Marktplatz zur Verfügung gestellt. " Dies sei derzeit nicht mehr ausreichend.

"In Zeiten von Corona und den damit verbundenen Gefahren ist es ein untragbarer Zustand, der bei Beachtung der aktuellen Anordnungen der Staatsregierung von der Polizei unverzüglich aufgelöst werden müsste", schreibt Seitz in einem Brief an die Stadt. "Die Menschen wollen auf dem Wochenmarkt gerade deshalb einkaufen, weil Sie erwarten, hier den Risiken in den Supermärkten aus dem Weg gehen zu können", erklärt er und schlägt vor: "Als Lösungen bietet sich an, die Marktstände insgesamt weiter vom Gehweg in die Fahrbahn zu rücken. Der dadurch gewonnene Raum muss so groß werden, dass der Sicherheitsabstand zu jeder Zeit und von jedem Besucher eingehalten werden kann. Darüber hinaus muss zwischen den einzelnen Ständen ein größerer Abstand eingehalten werden, damit Warteschlangen vor dem einen Stand nicht den Zugang zu anderen Ständen blockieren. "

Bei der Stadt Schrobenhausen wurden die Verbesserungsvorschläge bei einer Besprechung am Montag diskutiert. Dabei kam man in der Stadtverwaltung nach Auskunft der Pressesprecherin zu dem Ergebnis, dass der Wochenmarkt in dieser Woche noch an der gewohnten Stelle stattfinden und verstärkt von Rathausmitarbeitern beobachtet werden soll. Sollte sich zeigen, dass die Mindestabstände in der südlichen Lenbachstraße nicht eingehalten werden können, dann werde ein Umzug des Wochenmarkts in die nördliche Lenbachstraße (zwischen dem Boniberger-Haus und dem ehemaligen NKD-Gebäude in Erwägung) gezogen.

In diesem Bereich soll die Straße dann für den Markt komplett gesperrt werden, die Marktstände könnten in großem Abstand zueinander und mit der Öffnung zur Straßenseite hin aufgebaut werden. Am Donnerstag sollen dazu zunächst noch die Standbetreiber befragt werden. "Wir wollen das nicht über den Kopf der Fieranten hinweg entscheiden", so Jenter.

SZ