Hilpoltstein
Wo Schwalben, Spatzen und Mauersegler nisten

Neue bayernweite LBV-Datenbank zur Erfassung von Gebäudebrüterquartieren - Bestandsrückgänge verhindern

14.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:21 Uhr
Ein Bekannter des Menschen: Mauersegler gehören zu den sogenannten Kulturfolgern. −Foto: Zdenek Tunka, LBV

Hilpoltstein/Schrobenhausen - Die meisten gebäudebrütenden Vögel, die den Sommer in Bayern verbracht haben, sind schon wieder in Richtung ihrer Überwinterungsgebiete aufgebrochen.

Zurück bleiben ihre Brutplätze, die sie aber im nächsten Frühjahr wieder aufsuchen, um Jahr für Jahr hier zu brüten und ihre Jungen großzuziehen. In der neuen Gebäudebrüterdatenbank des LBV sollen Brutplatzmeldungen gesammelt werden, um herauszufinden, wo es in Stadt und Landkreis Gebäudebrüter gibt.

Die Mithilfe der Bürger und Bürgerinnen ist dabei gefragt: Wer an seinem Haus dieses Jahr brütende Mauersegler, Spatzen oder Schwalben hatte, kann diese Brutplätze dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) auf der Internetseite mit dem Titel "Botschafter Spatz" unter www. botschafter-spatz. de/gebaeudebrueter-melden/ mitteilen. So kommen hoffentlich viele Daten zusammen, aus denen Rückschlüsse gewonnen werden können, die für den Schutz der Vögel wichtig sind.

Spatzen, Schwalben und Mauersegler sind wohlbekannte Mitbewohner in bayerischen Städten und Dörfern. Sie leben schon seit Jahrtausenden als Kulturfolger mit den Menschen zusammen und brüten ganz in unserer Nähe an vielen Gebäuden. Doch die Bestände dieser Vögel gehen stetig zurück. "Ein Grund dafür ist der Mangel an Brutplätzen", erklärt Corinna Lieberth, LBV-Gebäudebrüter-Expertin.

Denn durch Umbauten, Sanierungen und den Abriss von Gebäuden verschwinden Brutplätze. Viele Gebäudebrüterarten sind in Bezug auf ihren Brutplatzort so stark spezialisiert, dass Häuser die einzige Möglichkeit darstellen, einen Brutplatz oder ein Quartier zu finden. "Zudem zeigen Gebäudebrüter eine starke Brutplatztreue, was bedeutet, dass sich oft dieselben Individuen jedes Jahr wieder am angestammten Nistplatz treffen, um zu brüten", so Corinna Lieberth.

Um den dringend notwendigen Schutz der Vögel zu gewährleisten, hat der LBV im Rahmen des bayernweiten, vom Umweltministerium geförderten Projektes "Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur" eine Datenbank eingerichtet, in der die Standorte von Gebäudebrüternistplätzen erfasst werden.

SZ