Schrobenhausen
Wie war das mit Hongkong?

18.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr
Auf der Baustelle für den Guangzhou Express Rail Link kamen wieder gigantische Bauer-Maschinen zum Einsatz. −Foto: Foto: Bauer AG

Schrobenhausen (mpy) Das Hongkong-Projekt der Bauer AG ist in den vergangenen Tagen noch einmal durch die Presse gegangen.

Mehr als 20 Millionen Euro Verlust wegen eines Gerichtsurteils zu einer einzigen Baustelle, das wirft Fragen auf. Der Blick hinter die Schlagzeilen zeigt: Die Bauer AG hat den Prozess gar nicht verloren, sondern gewonnen - allerdings nicht mit dem erhofften Ergebnis.

Es geht um den Bau eines unterirdischen Bahnhofs in Hongkong, den Guangzhou Express Rail Link. In den Jahren 2011 und 2012 hatte die dortige Bauer-Tochterfirma Arbeiten ausgeführt, die auf rund 40 Millionen Euro angesetzt waren. Wie sich allerdings herausstellte, wich die Bodenbeschaffenheit massiv vom ursprünglichen Gutachten ab. Der Fels war viel härter als vorausgesagt, damit stimmte die Kalkulation nicht mehr. Um das Projekt zu Ende zu bringen, wurde ein massiver Mehraufwand nötig.

Aber wer sollte den bezahlen. Die Verhandlungen mit dem Auftraggeber, einem chinesischen Joint Venture, führten nicht zu einer Einigung. Bauer schlug den Weg eines Schiedsgerichtsverfahrens ein. Das zog sich sechs Jahre hin - und bestätigte den Anspruch der Bauer AG, aber eben nicht in der Höhe des Mehraufwands, sonden um mehr als 20 Millionen Euro weniger. Folge. Es kam zur schmerzhaften Bilanzkorrektur. Der Bahnhof ist übrigens längst in Betrieb.

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