Schrobenhausen
Was die Nase mit Operationen zu tun hat

Kreiskrankenhaus wendet neues Verfahren zum Schutz vor Infektionen an

22.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:54 Uhr
Chefarzt Markus Walz hat bei der Desinfektion von Patienten vor Operationen einen neuen Standard gesetzt. −Foto: Kreiskrankenhaus

Schrobenhausen (SZ) Im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen wird der Wundinfektion keine Chance gegeben.

Dafür setzt sich der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie, Markus Walz, ein, der ein besonderes Verfahren eingeführt hat.

Dabei handelt es sich um eine Maßnahme zur Desinfektion der Patienten: der sogenannten Dekolonisation von Nase und Haut vor der Implantation großer Fremdkörper wie zum Beispiel Gelenken. Dabei werden Nase und Haut vor der Operation durch mehrmaliges Duschen und Spülen desinfiziert. Nachweislich sinkt damit die Anzahl von Bakterien auf der Hautoberfläche und damit das Infektionsrisiko der Patienten.

"Die antiseptische Behandlung von Nase und Haut erweitert den bereits sehr hohen Standard in der Hygiene am Schrobenhausener Kreiskrankenhaus", teilt die Klinikleitung mit. "Die Patienten erhalten vom Krankenhaus als Serviceleistung kostenlos eine antimikrobielle Waschsubstanz, mit der der Patient am Abend vor und am Morgen der orthopädischen Operation eine Ganzkörperwäsche durchführt sowie beide Nasenöffnungen mit einem Gel desinfiziert. " So werde das Risiko einer Wundinfektion weiter minimiert. Ganz auszuschließen ist eine Wundinfektion allerdings nie. Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen sei eines der ersten Krankenhäuser in Bayern, die dieses Verfahren praktizieren, teilt die Klinik mit. Markus Walz, der hinter diesem Projekt steht, ist seit Juli 2015 Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie am Kreiskrankenhaus und verantwortlich für über 200 Hüft- und Knieprothesen pro Jahr. Derartige Eingriffe stellen an die Operateure einen hohen Anspruch, dafür ist enormes chirurgisches Können notwendig. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat sich das EndoProthetikZentrum (EPZ) bereits 2014 als erstes im Umkreis zertifizieren lassen.