Gerolsbach
Von Boarisch bis Beatles

Die Rauhe Gurgel hatte wieder eingeladen: Großes Chöretreffen in Gerolsbach mit sieben Gruppen

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
Gemeinsam sangen der Kirchenchor Gerolsbach und die Rauhe Gurgl begleitet vom Posaunenchor Kemmoden "Weit ist das Meer". −Foto: Böhm

Gerolsbach (SZ) Bereits vor zwei Jahren hatte der Gerolsbacher Männergesangverein Rauhe Gurgl zu einem großen Chöretreffen eingeladen. Nun, am vergangenen Samstagabend, gab es die zweite Auflage.

Ein gemeinsames Projekt der vielen Gerolsbacher Gruppen, die musikalisch aktiv sind, aufzustellen, war der Grundgedanke damals, als der Männergesangverein Rauhe Gurgl zum Chöretreffen in den Breitnersaal nach Gerolsbach eingeladen hatte. "Es ging mir darum, die Leute zusammen zu bringen, die sonst oft von der Musik der anderen Gruppen gar nicht so viel mitbekommen, sagte Rauhe-Gurgl-Vorsitzender Josef Ostermeier. In seiner Begrüßungsrede bedankte er sich bei den Chören, die zugesagt hatten, und bei allen, die im Hintergrund zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten.

Bereits im Frühjahr diesen Jahres hatten die Vorbereitungen begonnen, und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Zum ersten Mal mit dabei war der Posaunenchor Kemmoden und der Kirchenchor Pipinsried. Aber natürlich durften auch die Chory Feen aus Gerolsbach, der Kirchenchor Singenbach, der Kirchenchor Gerolsbach sowie die Zwoaraloa Musi nicht fehlen. Sie alle hatte im Vorfeld fleißig geprobt und hatten viele Melodien ganz verschiedener Stilrichtungen mitgebracht.

"Danke, dass ihr wieder die Initiative ergriffen habt, dieses Musikevent zu organisieren", begann Zweite Bürgermeisterin Gerti Schwertfirm ihre kleine Begrüßungsrede. Alle Gruppen, die Musik in verschiedenen Variationen - Gesang oder instrumental - machten, seien "ein wichtiger Bestandteil in unserem gesellschaftlichen Miteinander hier in unserer Gemeinde". Musik bezeichnete sie im weiteren Verlauf als "Sprache der Seele". Ob kirchliche Feste, Veranstaltungen in der Gemeinde oder Konzerte, an vielen Stellen seien die Gruppen eine Bereicherung für das dörfliche Miteinander. Eine Tatsache, die auch Bürgermeister Martin Seitz durch seine Anwesenheit unterstrich, und auch Pater Andreas ließ sich die Darbietungen nicht entgehen.

Diese begannen zunächst mit dem Gastgeber: Unter Leitung von Gerhard Koch sangen die Männer der Rauhen Gurgl den "Sängergruß" und gleich noch "Zauber der Berge", bevor sie stimmliche Unterstützung vom Kirchenchor Gerolsbach bekamen, das Ganze begleitet vom Posaunenchor Kemmoden. "Eine echte Uraufführung", erklärte Gerti Schwertfirm, die durch den Abend führte und dabei nicht nur die Titel ankündigte, sondern lustige Sprüche und Scherze passend für jeden Auftritt fand.

Weiter ging es mit dem Kirchenchor Gerolsbach, geleitet von Hildegard Wintermayr, der den bayerischen Himmel besang und später auch die Heimat in "Wisst's wo mei Hoamat is".

Mit einem Liebeslied startete der Kirchenchor Singenbach. Chorleiterin Gerlinde Lehner hatte außerdem "Abendstille in den Bergen" ausgewählt. Anschließend eroberten die Chory Feen, der Gerolsbacher Frauenchor mit seiner neuen Leiterin Agnes Müller, die Bühne. Schöne Titel hatten die Damen mitgebracht: "Ihr von Morgen" von Udo Jürgens und "Solang man Träume noch leben kann", bekannt durch die Gruppe Münchner Freiheit, aber auch "Ich will keine Schokolade", das sie sich für den zweiten Teil aufgehoben hatten.

Besonderen Applaus gab es für den Kirchenchor Pipinsried, der mit "Locus Este", einem Beatles-Medley und "Thank you for the music" die Breite seines musikalischen Könnens unter Beweis stellte und den Spaß an der Musik auf den Gesichtern der Sänger unverkennbar spiegelte. Ihr Auftritt war sicher einer der Gänsehautmomente des Abends wie auch gegen Ende die Rauhe Gurgl mit "Möge die Straße uns zusammenführen" nach dem bekannten irischen Abschiedslied.

Nicht weniger stimmungsvoll war der Auftritt der Zwoaraloa Musi mit sowohl Instrumentalmusik wie auch mit glockenhellem Gesang etwa bei "Beim schena Wetta". Krankheitsbedingt war Marion Menzinger nicht dabei, Unterstützung hatten Monika Grimmer und Silvia Karmann jedoch durch Josef Schön. Schwungvoll und temporeich spielten später die Bläser des Posaunenchors Kemmoden. Unter der Leitung von Birgit Debes brachten sie einige mitreißende Stück dar, etwa "Share my yoke" und "By my side".

Ein stimmungsvoller, unbeschwerter Abend im Zeichen der Musik ging schließlich zu Ende. Freude hatten Zuhörer und Teilnehmer gleichermaßen.

Sibylle Böhm