Aresing
Von Aresing nach Regensburg

Die Gemeinde gedenkt ihres großen Sohnes Bischof Johann Michael Sailer, der vor 188 Jahren starb

18.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:04 Uhr
Hans Mahl
Horst Rössler
Hat seine Spuren in Aresing und Regensburg hinterlassen: Johann Michael Sailer. −Foto: Archiv

Aresing - Nicht nur der Schulweg führt zur Bischof-Sailer-Schule in Aresing, sondern auch die Bischof-Sailer-Straße - alles im Gedenken an einen großen Sohn der kleinen Gemeinde Aresing.

Morgen jährt sich der 188. Todestag von Johann Michael Sailer. An den ehemaligen Regensburger Bischof erinnern heute noch eine Totenmaske im Aresinger Rathaus sowie ein Faltblatt über das Leben und Wirken des Mannes. Interessierte können die kleine Broschüre bei einem Besuch in der Aresinger Kirche mitnehmen.

Johann Michael Sailer wurde am 17. November 1751 geboren und auch am gleichen Tag in der Pfarrkirche St. Martin in Aresing getauft. Eine Erinnerungstafel von Bischof Johann Michael Sailer (1751-1832) in der Pfarrkirche seines Heimatortes zeigt den Weg von Aresing nach Regensburg auf.

Als Universitätsprofessor für Kirchenrecht lehrte Sailer in Dillingen, Ingolstadt und Landshut. Am 24. September 1821 erfolgte die Ernennung Sailers zum ersten Kanoniker im Regensburger Domkapitel durch König MaximilianI. Joseph, und am 17. April 1822 die Ernennung zum Titularbischof und Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge des Bischofs von Regensburg durch Rom.

Am 23. August 1829 schreibt der Bayerische Minister des Inneren, Eduard von Schenk, "starb Bischof von Wolf und sein Koadjutor Sailer folgte ihm von selbst auf den Stuhl von Regensburg, ohne dass es einer päpstlichen oder königlichen Bestätigung mehr bedurfte". Im Jahre 1831 verlieh König Ludwig I. Sailer das Großkreuz des Verdienstordens und schrieb dazu am 11. November 1831: "Auf solch treuer Brust zu glänzen, das erhebt den Orden! Ja! Treu dem Guten, hat sich Sailer bewährt in allen Lagen des Lebens! Zu jeder Zeit leuchtete er wohltätig in den Jahren der Finsternis. Lange Jahre noch für Staat und Kirche sowie gleichermaßen für Kirche und Staat".

Sailers immer wiederkehrendes Anliegen war es, die Menschen zur Gottesbegegnung zu führen. Der Regensburger Bischof setzte alles daran, die Menschen auch aus der Entfremdung der Sünde und des Getrenntseins untereinander herauszuführen. "Gott in Christus - das Heil der Welt", diese Kurzformel des Glaubens, die Sailer den Menschen vorstellte, hat in heutigen Tagen neu an Bedeutung und an Lebenskraft gewonnen, meinen Menschen, die sich intensiv mit Sailers Leben und Werk beschäftigt haben.

Am Sonntag, 20. Mai 1832, frühmorgens kurz nach 5 Uhr verstarb der Bischof Johann Michael Sailer und gab seine Seele in die Hände des Herrn zurück. Als die letzten Worte Sailers ist dieses Zitat überliefert: "Wie Gott will! Herr, hier bin ich! " Sailers Grabdenkmal befindet sich im Dom zu Regensburg und wurde dort auf Anordnung seines ehemaligen Lehrers König Ludwig I. errichtet: "Hier ruht Deutschlands größter Bischof. "

Der designierte Augsburger Bischof Bertram Meier hat nach dem Eröffnungsgottesdienst, der im vergangenen Jahr zum Abschluss der Innenrenovierung der Pfarrkirche in Aresing stattfand, einer Gedenktafel für Sailer im Eingangsbereich seinen Segen erteilt. In dem persönlichen Bischofswappen Meiers ist eine Weizenähre zu sehen, deren dreifacher Kornstand auf die Heilige Dreifaltigkeit hindeuten soll, sie wurde aus dem Wappenbild von Johann Michael Sailer gewählt und aufgenommen.

Am 17. November 2001 erinnerte die Gemeinde Aresing zum 250. Geburtstag an den großen Sohn der Gemeinde. Zahlreiche Bischöfe und Vertreter der Bayerischen Diözesen sowie der damalige Münchener Kardinal Friedrich Wetter und die damalige bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier waren zu Gast. Im Rathaus der Gemeinde Aresing werden Sailers Totenmaske sowie Kelch und Digitus verwahrt. Ein übersichtlicher Flyer mit den bedeutenden Lebensdaten Sailers liegt am Schriftenstand in der Pfarrkirche für Besucher bereit.

SZ


Die Autoren Hans Mahl und der ehemalige Bürgermeister Horst Rössler sind die Kulturbeauftragten der Gemeinde Aresing.

Hans Mahl, Horst Rössler