Virtuos bis in die Fingerspitzen

Über 100 Gäste waren verzaubert vom St.-Jakob-Konzert von Tanja Ruhland und Christian Schmitt

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
Tanja Ruhland und Christian Schmitt sind Musiker erster Klasse - davon konnten sich ihr Publikum am Sonntag in Schrobenhausen in St. Jakob überzeugen. −Foto: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ)Da ist dem Verein zur Förderung der Kirchenmusik in der Pfarrei St. Jakob etwas ganz Besonderes gelungen: die Flötistin Tatjana Ruhland und der Organist Christian Schmitt boten beim Kirchenkonzert am Sonntag höchste musikalische Klasse. Die weit über 100 Zuhörer waren restlos begeistert und spendeten Beifall im Stehen.

"Das war einfach sagenhaft", hörte man eine junge Schrobenhausener Dame, selbst Querflötenspielerin, am Ende des Kirchenkonzerts am Ausgang der Stadtpfarrkirche sagen. Und dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

Tatjana Ruhland auf der Querflöte und Christian Schmitt an der Mathis-Orgel konzertierten auf höchstem Niveau. Eigentlich ist das aber kein Wunder, schließlich sind beide Musiker, die für ihr Können schon zahlreiche Preise bekommen haben. Da ist zum einen die 1972 in Regensburg geborene Tatjana Ruhland an der Querflöte. Als "Paganini der Flöte" wurde die Opus-Klassik -Preisträgerin 2018 von einem Kritiker einmal beschrieben. Und was muss diese degnadete Musikerin am Städtchen Schrobenhausen für einen Gefallen gefunden haben - denn Tatjana Ruhland hat das Konzert in der Stadtpfarrkirche St. Jakob der am gleichen Tag im Konzerthaus in Berlin stattfindenden Preisverleihung des Opus Klassik vorgezogen.

An ihrer Seite hatte Ruhland mit Christian Schmitt an der Orgel einen Echo-Preisträger, der als einer der virtuosesten und charismatischsten Konzertorganisen seiner Generation bezeichnet wird und sowohl als Solist als auch Begleiter international gefragt ist. Schmitt konzertierte unter anderem schon in der Berliner Philharmonie, in der Elbphilharmonie in Hamburg und im Wiener Konzerthaus. Für seine Konzerteinspielung erhielt er den Echo-Klassik 2013. In der Stadtpfarrkirche St. Jakob begannen Ruhland und Schmitt ihr fulminantes Konzert mit der Sonate für Flöte und Orgel in D-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach. Nach der Begrüßung der Besucher durch Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler folgte die Fuge über Bach für Orgel solo op. 60 Nr. 1 von Robert Schumann. Bei der Partita in a-moll für Flöte solo von Johann Sebastian Bach zeigte Tatjana Ruhland ihr unglaubliches Können auf der Querflöte und erhielt dafür einen Extraapplaus von den sachkundigen Zuhörern. Christian Schmitt brachte die Mathis-Orgel bei der Toccata und Fuge in d-Moll für Orgel solo von Johann Sebastian Bach voll zum Klingen. Beim als "Recitativo" bezeichneten Schlussabschnitt ließ er fast die Stadtpfarrkirche in ihren Grundmauern erzittern.

Nochmals lang anhaltenden Beifall erhielt Ruhland für ihre famose Interpretation der Passacaglia für Flöte solo von Ernst von Dohnanyi. Mit "Annum per annum" vom Arvo Pärt und der Suite in h-moll für Flöte und Orgel von Johann Sebastian Bach ging ein grandioses Konzerterlebnis für Schrobenhausen zu Ende. Das faszinierte Auditorium spendete Beifall im Stehen. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht genossen Tatjana Ruhland und Christian Schmitt sichtlich die Ovationen.

Erhard Dürrmann