Aichach
Über die Hälfte der Jungstörche tot

Im Kreis Aichach-Friedberg sind acht Tiere gestorben, sieben leben

25.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:31 Uhr
Zwei junge Störche gibt es in Aichach. Derzeit scheint es so, als hätten beide überlebt.           −Foto: Gerhard Mayer

Aichach (SZ) Für Störche ist es kein gutes Jahr: Die Hälfte des Storchennachwuchses im Landkreis Aichach-Friedberg hat das nass-kalte Frühjahr nicht überlebt.

Besonders dramatisch ist es in Grimolzhausen. Dort sind alle vier Jungen tot.

Die Bilanz ist unschön: Neben dem Komplettverlust in Grimolzhausen hat auch in Pöttmes nur eines der vier Storchenkinder überlebt. Von dreien sind in Dasing zwei am Leben geblieben, sodass nur die Horste in Aichach und Bachern mit jeweils zwei Jungtieren das Frühjahr heil überstanden haben. Also sind es alles in allem acht tote und sieben überlebende Vögel.

Verantwortlich dafür sind Regen und Nässe. "Wenn die Tiere tagelang patschnass im Nest sitzen und dort oben auch noch ein besonders kalter Wind geht, ist das kein Wunder", erklärt Gerhard Mayer von der Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz. Ist ein Jungstorch tot, werfen ihn die Eltern aus dem Nest, damit der verwesende Kadaver nicht noch Schlimmeres anrichtet. Dass der Mai so kalt war, ist sogar schwieriger für die Tiere, als schlechte Witterung im April, wenn die ersten Tiere frisch geschlüpft sind. Denn je kleiner sie sind, umso besser können sie von den Eltern gegen die Witterung abgeschirmt werden. Bei den halbwüchsigen Tieren ist das kaum noch möglich.

Warum manche Horste schlimmer als andere betroffen sind, kann nur gemutmaßt werden. Die Tiefe des Nests könnte ein Indiz sein. Darin sind die Tiere zwar auch nicht vor Nässe, aber etwas besser vor Kälte geschützt.

Carina Lautenbacher