Schrobenhausen
Sportfest für den guten Zweck

Die Schüler der Franz-von-Lenbach-Realschule erzielten 10760 Euro für die Aktion Sternstunden

17.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
Gespannt standen die Läufer mit Sportlehrer Christian Hüllen (Foto l., 2.v.l.) und Konrektor Herbert Pohl (3.v.l.) in den Startlöchern (l.). Im Fitnessraum der Schule wurde ausgiebig traniert (r.). −Foto: Tyroller

Schrobenhausen (SZ) Der Sternstundenlauf - anfangs nur eine fixe Idee von Sportlehrer Christian Hüllen, mittlerweile schon eine Art Tradition. Jedes Jahr wird der Spendenlauf an der Franz-von-Lenbach-Realschule veranstaltet und gleicht inzwischen sogar schon einer Art Sternstundensportfest.

Rund 330 Schüler liefen heuer mit. Einige freiwillige Helfer aus der neunten Klasse standen bereits um 7.30 Uhr in den Startlöchern und halfen fleißig beim Aufbau mit. Normalerweise kommt es ja eher selten vor, dass Schüler freiwillig zu früh in die Schule kommen. Beim Sternstundenlauf würden sich aber stets einige Schüler finden, die gern mit anpacken. "Ganz ohne Hilfe würde es auch gar nicht funktionieren", meinte Hüllen dankbar.

Kurz nach Schulbeginn trudelten auch langsam alle teilnehmenden Schüler am Bolzplatz gleich neben der Knabenrealschule ein. "Heuer feiern die Sternstunden 25-jähriges Jubiläum", erklärte Konrektor Herbert Pohl, bevores losging. Da die Franz-von-Lenbach-Realschule laut Aussage der Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit von Sternstunden die Schule mit der mit Abstand höchsten Spendensumme in Bayern sei,, soll die Schrobenhausener Realschule bei der Jubiläumsfeier auch an einer Infowand würdig vertreten werden.

"Unsere Sponsoren sind immer besonders großzügig", betonte Hüllen. Nicht nur Eltern, Omas und Opas, sondern auch die Schrobenhausener Geschäftswelt würde die Schüler bei dem Lauf stets Jahr für Jahr sponsern. So konnten im Verlauf der vergangenen acht Jahre 68000 Euro an die Sternstunden und im Zuge des ersten Spendenlaufs im Jahr 2011 rund 8000 Euro an Unicef überwiesen werden.

Eine kleine Bitte hatte Pohl dann aber doch noch, bevor es endgültig losgehen konnte. "Nur der ehrliche Läufer zählt!", appellierte er. Zwar würde jede Runde zählen, fair sollte es aber dennoch zugehen. Nur diejenigen, die auch wirklich eine Runde von 1,2 Kilometern an der Weilach entlang zurücklegten, durften sich ihre Laufzettel am Start abstempeln lassen.

"Und los!", der Startschuss fiel. Nun hieß es laufen, was das Zeug hält. "Manche ziehen es gnadenlos durch", so Hüllen. Der Rekord wurde 2012 mit sage und schreibe 31 Runden - also 37,2 Kilometern - erzielt. Das wäre aber schon eine beachtliche Leistung, so Hüllen. Wie er wusste, hat es sich heuer einer der ehrgeizigen Läufer zum Ziel gemacht, diesen Rekord zu brechen. Dann gäbe es aber auch Läufer, die nach einer Stunde erst mal eine Pause einlegen und nach einer kurzen Stärkung wieder loslegen. Erlaubt ist schließlich alles - egal ob Walken, Joggen oder Sprinten - Hauptsache ins Ziel. Drei Stunden lang hatten alle Läufer die Möglichkeit möglichst viele Runden hinter sich zu bringen. "In der ersten Stunde wird aber für gewöhnlich am meisten gelaufen", meinte der Sportlehrer.

Die Schüler, die nicht mitliefen, wurden auch miteinbezogen. So verteilten sie zum Beispiel Wassermelonen, Äpfel und Bananen als kleine Stärkung an die fleißigen Läufer oder halfen beim Verkauf von Bratwurstsemmeln und Brezen im Pausenhof mit. Der Erlös des Pausenhofverkaufs kommt zum Erlös mit dazu.

Nur einen kleinen Bruchteil der Spenden nutzt die Knabenrealschule für sich selbst. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich die Schule drei Kicker angeschafft. Die würden laut Hüllen aber immer noch nicht ausreichen. In der Pause würden die Schüler bei den Kickerkästen stets Schlange stehen. Darum muss jetzt auch noch ein vierter her. "Dann reicht es aber hoffentlich", meinte Hüllen lachend.

Obwohl der Sternstundenlauf immer noch ganz klar im Vordergrund steht, hat sich drumherum inzwischen ein regelrechtes Sternstundensportfest etabliert. So wurden im Pausenhof, in der Turnhalle und im Fitnessraum nebenher zahlreiche sportliche Aktivitäten veranstaltet. Besonders im gerade mal drei Wochen alten Soccer Court wurde durchgängig gekickt. Da mussten die Schüler sogar anstehen, um mal an die Reihe zu kommen. "Der Soccercourt ist echt eine Sensation!", freute sich Lehrer Hüllen. Nicht nur während des Sternstundenlaufs, sondern auch vor dem Unterricht und in den Pausen wird da permanent gekickt werden. Auch im Fitnessraum oberhalb der Turnhalle herrschte ab 10 Uhr viel Betrieb, wo unter Aufsicht Geräte ausprobiert werden konnten. Auch das erst kürzlich von Hüllen montierte Battle Rope Trainingsseil wurde gleich ausprobiert.

Der Parcours fand im Pausenhof Anklang. Hier mussten die Schüler mit einem Bobbycar unter einem Holzbrett hindurch sausen. Dann hieß es Basketballkörbe werfen. Unter Springseilhüpfen ging es wieder zurück und mit einer Wasserpistole mussten Tischtennisbälle von Flaschen geschossen werden.

Tabea Tyroller