Schrobenhausen
Sirrende Pfeile, donnernde Kanonen

Mahlberg wurde zum Publikumsmagneten

10.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:02 Uhr
Unter der Anleitung erfahrener Schützen durften die Besucher auf dem Mahlberg auch selbst ihre Zielsicherheit beweisen. −Foto: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ) Alle Achtung, das war ein Fest! Die Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen präsentierte am Sonntag ihr teilweise erneuertes Vereinsgelände am Mahlberg der Öffentlichkeit. Am Nachmittag dann krachte es bei der Aumühle beim achten Oberbayerischen Kanonentreffen so richtig.

Sonntag, 10 Uhr, Schrobenhausen, Am Mahlberg: Pünktlich eröffnet die Jagdhornbläsergruppe der Jägervereinigung Schrobenhausen mit einer eindrucksvollen Fanfare die Feierlichkeiten zum Tag der offenen Tür der Königlich Privilegierten Feuerschützen. Mit freundlichen Worten begrüßt Andreas Mayer, der erste Schützenmeister, mit Elisabeth Maier, der stellvertretenden Bezirksschützenmeisterin, an seiner Seite die schon sehr zahlreich vertretenen und gut gelaunten Gäste. Kein Wunder, dass die Stimmung passt, denn Apostel Petrus - oder wer auch immer dafür zuständig sein mag - hat das beste Wetter zum Mahlberg geschickt.

Dann kracht es das erste Mal so richtig auf dem Vereinsgelände. Von exponierter Stelle aus feuert Kanonier Jakob Berger sein Schießgerät ab und viele zucken ein bisschen zusammen oder halten sich die Ohren zu. Nach weiteren gekonnt vorgetragenen Stücken der Jagdhornbläsergruppe teilen sich die Gäste auf. Die einen genießen die köstlichen Weißwürste mit Brezen und frischem Bier bei guter Musik von Alleinunterhalter Fonse. Die anderen begeben sich auf eine Wanderschaft über das weitläufige Areal. Da gibt es einiges zu sehen.

Gleich in Anschluss an die Sitzplätze präsentiert die Jägervereinigung Schrobenhausen einige ausgestopfte Tiere aus einheimischen Wäldern. Die Besucher können bei Fieranten Anstecker aller Art und Charivaris kaufen. Niko, ein Schmied aus Neuburg, bearbeitet glühendes Eisen mit einem Hammer und verwandelt es unter den Augen der staunenden Zuseher in allerlei Nützliches. Um die Ecke, Richtung Wald, weihen erfahrene Bogenschützen Kinder und Erwachsene in das Geheimnis des Schießens mit Pfeil und Bogen ein.

Dann geht ohne Gehörschutz und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen nichts mehr. Beim Schießen mit Gewehr und Pistole zeigen Könner den Anfängern, wie man genau in die Mitte der Scheibe trifft. In der Schießhalle versuchen unerfahrene Neuschützen, mit dem Luftgewehr die in zehn Meter Entfernung angebrachte Scheibe zu treffen. Zu Mittag genießen die bereits zahlreich eingetroffenen Kanoniere befreundeter Vereine und manch andere Besucher den schmackhaften Rollbraten.

Danach heißt es, schnell hinunter zur Aumühle zu gehen, denn das achte Oberbayerische Kanonentreffen steht an. Erster Kanonenkommandant Michael Tyroller, assistiert von Elisabeth Maier, ist der Befehlsgeber für 85 Kanonenschützen, die teilweise über 300 Kilometer weit angereist sind. "Laden, langsames Reihenfeuer, schnelles Reihenfeuer, Doppelschlag und Salutschießen" - das sind die Kommandos, die über die Wiese in der Nähe der Aumühle schallen. Und dann kracht es über eine halbe Stunde lang und die Schützen haben sichtlich ihre Freude daran. Manchmal gibt es auch Versager - nein, nicht bei den Menschen, sondern beim Gerät, das heißt, die Kanone geht nicht los. Für die betroffenen Schützen hat Tyroller, der das ganze Geschehen gut im Griff hat und immer darauf achtet, alle Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, immer ein paar aufmunternde Worte parat.

Per Bus, per Rad und auch zu Fuß geht es für die zahlreichen Zuschauer zurück auf das Vereinsgelände, um ein Haferl Kaffee und den selbst gemachten Kuchen zu genießen und dabei zu ratschen. Um 17 endet die hervorragend organisierte Feier zum Tag der offenen Tür und zum achten Oberbayerischen Kanonentreffen. Die Mitglieder der Königlich Privilegierten Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen haben sehr gute Arbeit geleistet und können stolz darauf sein.

Erhard Dürrmann