Aresing
Schule: "Daheim lässt's keiner fünf Jahre reinregnen"

31.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:18 Uhr
Kreative Lösungen sind gefragt: Hausmeister Stefan Mahl hat im Schulgebäude eine Dachrinne montiert, um das Regenwasser, das durchs Dach sickert, aufzufangen. −Foto: Hofmann (Archiv)

Aresing (bdh) Was passiert mit der Aresinger Grund- und Mittelschule?

Neubau, Sanierung, Bestandsgarantie und die kurzfristige Behebung der schlimmsten Schäden - das Thema mit all seinen Aspekten zog sich durch die gesamte Bürgerversammlung. Bürgermeister Klaus Angermeier hatte es offenbar schon bei seiner einleitenden Ansprache im Kopf, als er unter anderem auf die schwierige Haushaltslage der Gemeinde verwies - man müsse immer die Folgekosten mit einberechnen. Auch die Notwendigkeit von Gesamtkonzepten sprach Angermeier an.

Wie mehrfach berichtet, würden sowohl die Generalsanierung als auch der Neubau der immer maroder werdenden Grund- und Mittelschule einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Die Finanzierung würde, wie Angermeier ansprach, die Gemeinde über 20 Jahre mit Ausgaben von jeweils rund einer halben Million Euro belasten - eine Menge Geld. Deswegen müsse, und darauf wies Angermeier auch in der Bürgerversammlung erneut hin, unbedingt zuvor mit dem Kultusministerium geklärt werden, wie es mit dem Schulstandort Aresing weitergeht, wobei der Bürgermeister auch die Förderschule, die ja direkt neben der Bischof-Sailer-Schule steht und die der Landkreis von der Gemeinde vorerst noch bis 2031 gepachtet hat, mit einbezog. Denn wenn die Gemeinde so viel Geld in ihre Schule investiere, müsse die auch langfristig genutzt werden: "Ich möchte dann nicht erleben, dass fünf Klassenzimmer von der Mittelschule leer stehen und vielleicht auch noch die Förderschule komplett mit sechs weiteren Klassenzimmern. "

Unterstützung bei ihrem Kampf um den Schulstandort Aresing sicherte Stefan Wüst vom Elternbeirat der Gemeinde zu: 1074 Personen hätten für den Erhalt des Mittelschulstandorts unterschrieben - die Unterschriften wolle er in den nächsten Tagen übergeben. "Das freut mich sehr, dass so viele unterschrieben haben", sagte Angermeier. Auch er selbst habe unterzeichnet - "ich will auch die Mittelschule erhalten". Auch für den Erhalt der Förderschule in Aresing über 2031 hinaus wolle er kämpfen.

Wüst mahnte aber auch an, dass dringend Reparaturen am Schulgebäude erforderlich seien. Angermeier sagte, 215000 Euro stünden heuer dafür zur Verfügung, aber: "Es ist sehr, sehr schwierig, heute einen Handwerker zu bekommen. " Zum Teil erhalte die Gemeinde auf ihre Ausschreibungen kein einziges Angebot. Noch schwieriger werde das Ganze dadurch, dass die Arbeiten während der Ferien erledigt werden sollen - da hätten allerdings viele Firmen Betriebsurlaub. Dennoch wolle man Sachen wie die Toilettenerneuerung, den Notausgang Richtung Süden oder die Beleuchtung im ersten Stock so schnell wie möglich anpacken.

Dass es bereits seit fünf Jahren durchs Dach ins Schulgebäude regnet, sei ein untragbarer Zustand, kritisierte ein Bürger: "Das macht keiner bei sich daheim, da fünf Jahre zu warten! " Schulhausmeister Stefan Mahl, berichtete Angermeier, habe eine kreative Lösung gefunden und einfach im Gebäude an der Stelle, an der es reinregnet, eine Dachrinne installiert, doch auch dieses Problem soll heuer behoben werden - wenn sich ein Handwerker finde, der es macht.

Was nun die ganz große Sanierung oder den Neubau angeht: Angermeier hofft nun, schnell einen Termin im Kultusministerium zu bekommen - "wenn ich da Planungssicherheit kriege, werden wir die Sache angehen". Möglichst noch im Frühjahr solle der Gemeinderat zu einer Entscheidung kommen. Doch selbst, wenn es nun schnell gehen sollte, würde es noch Jahre dauern bis zum Baubeginn, da angesichts der Bausumme unter anderem ein Architektenwettbewerb und eine europaweite Ausschreibung vorgeschrieben seien.