Waidhofen
Gebietsverkehrswacht am ersten Schultag in Waidhofen

Mitdenken ist jetzt wieder für alle Verkehrsteilnehmer angesagt

11.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:02 Uhr
Weshalb sie denn eigentlich eine Schultüte dabei haben, möchte Rektorin Ingrid Werding (o.r.) von ihren neuen Schülern wissen. −Foto: De Pascale

Waidhofen (SZ) "Miteinander, füreinander": Damit sich ihre neuen Mitschüler am ersten Schultag willkommen fühlen, sangen ihnen die Viertklässler ein Lied, das es sonst nirgends gibt: das original Waidhofener Schullied. Liebe Wünsche, aber auch Verhaltenstipps gab es dann von Vertretern von Polizei und Gebietsverkehrswacht - deren alljährliche Einschulungsveranstaltung gestern in Waidhofen über die Bühne ging.

Dinos und Einhörner, Rennautos und kleine Äffchen, Sterne, Herzchen, Geister, das alles mit oder ohne Glitzer - thematisch tummeln sich die typischen Klassiker auf den meist selbstgebastelten kunterbunten Schultüten der Waidhofener Erstklässler. Klassiker zum Schulbeginn, das sind auch die Worte, die Richard Felbermeir von der Gebietsverkehrswacht und Verkehrserzieher Wilhelm Zwergel von der Schrobenhausener Polizei Kindern wie Eltern mit auf den Weg geben möchten.

Unter dem Motto "Sicher zur Schule, sicher nach Hause" legt Richard Felbermeir den Eltern beispielsweise ans Herz, auf Reflektierendes an Kleidung und Schultaschen zu achten, die Kinder morgens rechtzeitig auf den Schulweg zu schicken sowie diesen - ob zu Fuß oder mit dem Schulbus - mit dem Kind gemeinsam ausgiebig zu üben. Dass Erstklässler noch nicht mit dem Fahrrad zur Schule geschickt werden sollten, belegt Felbermeir mit einer Statistik: 45 Prozent der Schulwegunfälle passierten mit dem Fahrrad, so Felbermeir. Und er weiß: "Oft fahren schon Dreijährige sicher - aber nicht verkehrssicher." Auch den Kleinen selbst hat Richard Felbermeir einiges mitzuteilen. Sollten sie etwas Verdächtiges bemerken, etwa von Fremden angesprochen werden: "Sagt eurer Lehrkraft, euren Eltern oder der Polizei Bescheid!" Denn: "Nur so kann man euch schützen!"

Wie wichtig das Verhalten der Erwachsenen ist, steht bei dieser Einschulungsveranstaltung mehrmals im Mittelpunkt. "Mein Papa tut den Sicherheit nie rüber" - Sätze wie diese bekomme er immer mal wieder zu hören, bedauert Richard Felbermeir. Auch Schulrat Klaus Sterner weist die Eltern auf ihre Verantwortung hin: Vielleicht nicht nur das Kind dazu anzuhalten, sondern auch selbst beim Fahrradfahren einen Helm aufzuziehen, lautet einer von Sterners Ratschlägen. Und weshalb Eltern, wenns pressiert, bei Rot über die Ampel gehen, sie selbst das aber nicht dürfen, sei für die Kleinen ebenfalls nicht nachvollziehbar, so Sterner.

Bevor er jedem der Erstklässler ein flauschiges Willkommensgeschenk in Form eines kleinen Fuchses überreicht, versucht auch Wilhelm Zwergel den Eltern nahezulegen, wie wichtig es ist, den Kindern ein gutes Vorbild zu geben, etwa indem sie Geschwindigkeitsbegrenzungen und Halteverbote beachteten; schließlich, so Zwergel, gefährde Fehlverhalten nicht nur die eigenen Kinder. Zum Thema Sicherheit unternehme die Gemeinde ebenfalls einiges, beispielsweise mit der Errichtung einer neuen Bushaltestelle, berichtet schließlich Vizebürgermeister Alfred Fröhlich.

Nachdem sie Kindern wie Eltern wichtige Ansprechpartner, die sie von nun an in der Schule begleiten - beispielsweise Busaufsicht und Mittagsbetreuung und natürlich ihre Lehrerinnen Ingrid Schwab und Martina Neugschwendner-Seitz - vorgestellt hat, legt Rektorin Ingrid Werding den Eltern ans Herz, baldmöglichst dafür zu sorgen, dass die Kinder den Schulweg alleine bewältigen. "An der Schulhaustür ist der Weg für Sie beendet!", so Werding. Auch Organisatorisches erfahren die Eltern von der Waidhofener Rektorin. Weil man an der Waidhofener Grundschule Wert auf Familienfreundlichkeit lege, gebe es beispielsweise die Möglichkeit, Kinder bereits ab 7.30 Uhr zu beaufsichtigen.

Allzu lange dauert der allererste Schultag in Waidhofen nicht. Für die Kleinen dürfte das auch nicht weiter tragisch sein, denn wer es geschafft hat, die Neugierde noch ein bisschen auszuhalten und noch nicht in die Schultüte zu spitzeln, der dürfte jetzt erst mal gespannt sein, was sich hinter Dinos, Einhörnern und Rennautos so alles befindet.
 

Ute De Pascale