Schrobenhausen
König für einen Tag

Das Pegasus-Theater probt derzeit in der Stadthalle drei Stücke – Premiere ist kommenden Samstag

19.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

 

Schrobenhausen (SZ) Auf dem Boden: Farbtöpfe, Pinsel, riesige Bahnen bemalten Stoffes; auf der Bühne: Feinschliff an Mimik, Gestik, Text – das Pegasus-Theater bereitet sich in der Stadthalle auf ihre Spielsaison vor.

Drei Stücke gibt es heuer, zusammengefasst unter dem Leitgedanken „König für einen Tag.“ Bereits die Vorbereitungen sind ein kleines Spektakel. Gewerkelt wird an allen Ecken und Enden der Stadthalle. Es riecht nach Kreativität ohne Ende. Dann: „Keine Unterhaltung, bitte“ – höchste Konzentration, das verlangt Meinrad Schmitt, Regisseur und künstlerischer Leiter, nicht nur sich selbst ab, sondern auch allen übrigen Beteiligten. Auch für die diesjährige Aufführung hat er wieder eigens die Musik komponiert, während der Aufführungen wird er sie live spielen. So viel wie nur irgend möglich handgemacht, das ist eines der Markenzeichen des Pegasus-Theaters.

In einer Ecke der Stadthalle warten Kostüme auf ihren Einsatz. Kostüme wie aus dem Märchen sind das: bestickte Kleider, prächtige Stoffe, mit Federn bestückte Hüte. „Die stammen aus unserem umfangreichen Fundus, teilweise werden sie noch nachgearbeitet“, erklärt Renate Mechler-Schmitt, einer der kreativen Köpfe des Pegasus-Theaters.

Vier verschiedene Bühnenbilder hat sie entworfen. Bilder zaubert Renate Mechler-Schmitt da, wie sie normalerweise nur in der imaginären Welt existieren, von lebendiger und dennoch komplett kitschfreier Farbigkeit, mit maßvoller Liebe zum Detail. Wie viele Arbeitsstunden dafür drauf gingen, lässt sich lediglich erahnen. Auch bei den Requisiten ist jedes I-Tüpfelchen stimmig, allein Kasperls Bett ist eine Schau. Die Bettwäsche habe sie selbst bemalt, verrät Renate Mechler-Schmitt, kaufen könne man die nirgends.

Es sei nur ein rudimentäres Bühnenbild, das man jetzt bei den Proben sehe, klärt Meinrad Schmitt auf. Vor allem die Beleuchtung fehle noch komplett. Jetzt freut er sich erst einmal auf die Probefahrt mit der, wie er sich ausdrückt, „platonischen Idee eines Theaterwagens.“ In welcher Form der zum Einsatz kommen wird, ist dann bei den Aufführungen zu erleben.

Viel Fantasie ist nicht nötig, um sich vorzustellen, dass da wieder etwas ganz Besonderes entsteht. Ausdrucksstarke Mimen sind schon bei den Proben mit unglaublich viel Verve am Werk. Außenstehenden fällt kaum ein Patzer auf. Pegasus-Vorsitzendem Gerald Deckart schon. „Ein paar Kleinigkeiten“ stimmten noch nicht ganz, meint er, „aber wir haben ja noch Zeit bis zur Premiere.“ Auch heuer mischt sich übrigens wieder eine Handvoll Schrobenhausener unter die Mimen.

Mit den Lustspielen „Kasperl als Prinz” von Franz von Pocci, „Wenn du arm bist, wirst du König” von Dario Fo und „König in der Pfütze” von Wilfried Grote wurden für die diesjährige Saison drei humorige Stücke ausgesucht – Familienprogramm, das Groß wie Klein begeistern dürfte – denn es gibt etwas zu feiern: Seit 30 Jahren existiert das Pegasus-Theater mittlerweile.