Schrobenhausen
Geschwindigkeit ist sein Hobby

SZ TRIFFT Florian Vietze aus Schrobenhausen, der im Kartfahrsport daheim ist

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Voller Stolz präsentiert Florian Vietze seine Pokale. Auf seinem Schreibtisch dürfen aber nur seine Lieblinge Platz nehmen, die er sich mit ganz viel Tempo verdient hat. - Fotos: Ehrenfried, Vietze

Schrobenhausen (SZ) Seine Regale platzen aus allen Nähten. Aber nicht, weil sich so viele Bücher oder Bilder darauf stapeln. Stattdessen stehen zahllose Pokale dicht an dicht nebeneinander. Florian Vietze aus Schrobenhausen ist Kart-Sportler - mit Erfolg.

"Bei dem Umzug nach Schrobenhausen hat er schon die Preise für zweite und dritte Plätze aussortiert. Trotzdem ist in seinem Zimmer kein Platz mehr für noch mehr Pokale", erzählt Florians Mutter Heike und lacht herzhaft. Davor hatte die Familie in Hohenwart gelebt. Aber trotz der vielen Preise, die Florian schon ergattern konnte, hofft er nach dem Wintertraining in Karthallen in ganz Deutschland auch im nächsten Jahr einige Treppchen betreten zu dürfen.

In diesem Jahr wartet jedoch noch ein besonderer Tag in Suhl auf den 13-Jährigen. "Das ist eine große Ehre", sagt der junge Kartfahrer stolz, denn er hat es heuer bis zum Deutschen Vizemeister gebracht.

Etwas Neues sind solche Festakte für Florian allerdings nicht mehr. "Er wurde beispielsweise schon vom Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer als Ehrengast zu seinem Empfang eingeladen", erzählt seine Mutter ganz stolz. Und das darf sie auch zu Recht sein. Seit er mit sieben Jahren angefangen hat, an Rennen teilzunehmen, ist Florian nicht mehr zu bremsen. Egal, ob in Oberbayern, Südbayern oder im gesamten Land - Florian ist ein starker, fast ungeschlagener Gegner. Er kann mittlerweile vier bayerische, zwei deutsche Meistertitel und zwei deutsche Vizemeistertitel auf seinem Rennfahrerkonto verzeichnen.

Dass Florian ein durchaus würdiger Gegner ist, wissen auch seine Mitstreiter. "Wenn sie merken, dass Florian auch in ihrer Leistungsklasse mitfährt, rechnen die meisten von vornherein schon mit anderen Ergebnissen", erzählt seine Mutter Heike. Seine Karriere hat es den jungen Kartfahrer vom MSC Pfaffenhofen über den MSC Vohburg bis zu seinem jetzigen Verein, dem MC Neuburg, verschlagen. Ohne seine Eltern wäre all das nicht möglich gewesen. "Wir sind im Sommer jedes Wochenende unterwegs", erzählt Florian. "Für Urlaub bleibt da nicht mehr viel Zeit", ergänzt seine Mutter.

Abgesehen von der vielen Zeit, die für den Rennsport draufgeht, ist es auch nicht gerade der billigste Zeitvertreib. Die Vietzes stecken jedes Jahr mehrere Tausend Euro in das Hobby ihrer Söhne - denn nicht nur Florian fährt leidenschaftlich gern rasend schnell über den Asphalt. Auch sein großer Bruder Sebastian teilt die Liebe zum Kartfahren.

"Meine Mama hat mich mal mit zu einem Training von ihm genommen und ich fand es sofort cool", sagt Florian. Damals hat alles angefangen. "Wenn ich 16 bin, darf ich beim Autoslalom mitfahren", sagt er mit einem Grinsen im Gesicht. Das ist sein momentanes Ziel. Und wie ihn seine Eltern kennen, wird er hart trainieren, um es zu erreichen.