Schrobenhausen
Er legt jeden schlafen

SZ TRIFFT Markus Schmola, den neuen Chefarzt der Anästhesie am Schrobenhausener Kreiskrankenhaus

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Arbeitsplatz Operationssaal: Markus Schmola sitzt auch als Chefarzt der Anästhesie regelmäßig im Operationssaal und überwacht die Patienten, die er vorher narkotisiert hat. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) "Es darf keinen Stillstand geben", das ist das Motto von Markus Schmola. Der 41-jährige Mediziner ist der neue Chefarzt in der Anästhesie des Schrobenhausener Kreiskrankenhauses. Und er räumt dem kleinen Krankenhaus am Rande der Stadt gute Zukunftschancen ein.

Schmola weiß, wovon er spricht, schließlich ist der Mann nicht nur ein vielseitiger Arzt, sondern auch noch ein ausgebildeter Gesundheitsökonom. Er kennt also beide Seiten des Klinikbetriebs - die medizinische und die wirtschaftliche.

"Ein vernünftiges Haus muss eine vernünftige Basisversorgung bieten, und das tun wir", sagt Schmola, der bereits am 1. November vergangenen Jahres seinen neuen Chefarztposten angetreten hat. Schon nach einigen Wochen sieht er Potenziale, die sich für eine bessere und wirtschaftlichere Auslastung einiger Bereiche anböten. So denkt Schmola durchaus daran, den Operationsbetrieb anders zu organisieren. Durch den Wegfall der Geburtsstation im Kreiskrankenhaus fielen derzeit die dort angefragten Operationskapazitäten weg. Diese freien Ressourcen könnten mit einem neuen OP-Management besser ausgenutzt werden, ist sich Schmola sicher.

Der Anästhesist hat Medizin an der Regensburger Universität studiert. An der dortigen Universitätsklinik ist er "hängen geblieben", wie er selber sagt. Nach der Facharztausbildung folgte der Wechsel an die Kreisklinik in Wörth an der Donau. Dort war Schmola zuletzt leitender Oberarzt - so eine Art "Chefarzt light", wie er mit einem Lächeln hinzufügt. Die interdisziplinäre Intensivstation dort habe er maßgeblich mit aufgebaut. "Und dann habe ich mir gedacht, ich kann das selber machen", sagt Schmola.

Die Chance für die entsprechende berufliche Weiterentwicklung bot sich für Schmola mit der freien Chefarztstelle in der Anästhesie in Schrobenhausen an. "Ich wollte nicht aus Bayern weg", erzählt Schmola. Seine Familie lebt noch bei Regensburg in einem vor ein paar Jahren erst gebauten Haus. Schmola selbst fährt an den Wochenenden nach Hause zur Familie. Unter der Woche verbringt er die freie Zeit in einem Einzimmerapartment. Aber er möchte gerne seine Familie nach Schrobenhausen holen: "Wenn wir hier etwas Vernünftiges finden." Unter diesen Gesichtspunkten sagt Schmola lächelnd: "Eine Chefarztstelle an der Ostsee wäre jetzt nichts gewesen."

Nun legt er in Schrobenhausen die Patienten reihenweise schlafen, so wie es medizinisch gebraucht wird und wie es sich die zu operierenden Menschen wünschen. Die Anästhesie ist für Schmola ein extrem breit gefächerter Fachbereich. Palliativmedizin, Schmerztherapie, Intensivbetreuung und Notfallmedizin - das alles vereinigt sich für Schmola in der Anästhesie. Und den Hang zur Notfallrettung hat Schmola nach eigenen Worten schon im Studium verspürt. Viele Einsätze im Rettungswagen sei er damals schon gefahren. Und heute füllt Schmola, wie er selber sagt, gerne die Lücken im Dienstplan der Notärzte in Schrobenhausen.

Auch sein Sommerhobby - das Tauchen - bringt Schmola in den Beruf ein. Er darf Tauchtauglichkeitsuntersuchungen machen. In Schrobenhausen möchte er daher gerne bis zum Ende des Jahres eine Sprechstunde für Taucher einrichten. Und nicht nur das. Schmola schwebt auch vor, in Sachen Schmerztherapie für chronische Schmerzpatienten eine Sprechstunde einzuführen.

Der Mann will etwas bewegen. "Ich war schon immer ein Macher", sagt Schmola von sich selber. Und er will die Möglichkeiten nutzen, die ihm die Potenzialanalyse, die der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen für die Zukunftsentwicklung des Krankenhauses in Auftrag gegeben hat, bietet.