Schrobenhausen
In einem Monat geht's zur Sache

Frauenbund Aresing findet keinen neuen Vorstand - Jetzt wird über die Zukunft entschieden

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Versuchten zu vermitteln: Bezirksvorsitzende Annemarie Hille (v.l.), Monika Knauer, Frauenbundvorsitzende des Diözesanverbandes Augsburg, und Bezirksvorsitzende Martha Pelikan. −Foto: Drexler

Aresing (SZ) Der Frauenbund Aresing steht weiter ohne Vorstand da. Daran änderte auch die zweite Mitgliederversammlung am Dienstag nichts. Keiner der knapp 30 Anwesenden wollte einen Posten übernehmen. Eine dritte Versammlung wird über die Zukunft entscheiden.

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als Gerti Erlewein, die insgesamt 22 Jahre den Frauenbund leitete, die entscheidende Frage zur Besetzung der Posten stellte: "Gibt es Vorschläge, damit wir es gut über die Bühne bringen?" Schweigen war die Antwort. Auch auf ihre Frage, ob jemand bereit wäre, für ein Führungsteam, das aus drei Personen bestehen würde, zu kandidieren, reagierte keiner der Anwesenden.

Monika Knauer, Frauenbundvorsitzende des Diözesanverbandes Augsburg, versuchte zu vermitteln. Sie lobte den Aresinger Frauenbund, von dem sie bisher viel Gutes gehört hatte. Deswegen sei sie auch überrascht gewesen, dass sich im Januar niemand bereiterklärt hatte, die Führung zu übernehmen. "Es ist wichtig, dass die Frauen weitermachen", betonte Knauer.

Sie machte Vorschläge, wie es weitergehen könnte. Da wäre zum einen ein Sabbatjahr. Der Frauenbund würde für ein Jahr ruhen und die Mitglieder in einem Jahr entscheiden, wie es weitergehen soll. Die andere Möglichkeit wäre, einem Nachbarzweigverein des Frauenbundes beizutreten. Als Beispiel nannte Knauer den Frauenbund Oberlauterbach-Strobenried. Die würden die Aresinger gerne aufnehmen, hatte sie in Gesprächen erfahren.

Eine Fusion mit dem Nachbarfrauenbund erschien auch Erlewein sinnvoll. Die Aresinger könnten an den Treffen und Veranstaltungen weiter vor Ort teilnehmen, weil die Oberlauterbacher dafür das Burschen- und Wandererheim nutzen. "Wir haben mit ihnen gesprochen und sie zeigten sich aufgeschlossen", sagte Erlewein.

Fragen wie, ob die Aresinger im Fall einer Fusion weiter ihre Fahne verwenden können, ob sie als Untergruppe der Lauterbacher bestehen könnten, wie Geburtstags- oder Krankenbesuche organisiert werden, müssten besprochen werden. Bezirksvorsitzende Martha Pelikan zu Sabbatjahr oder Fusion: "Bei beiden Varianten muss man eine Regelung finden."

Eine Abstimmung sollte zeigen, in welche Richtung die eher schweigsamen Zuhörer tendierten. Elf stimmten für eine Fusion, jeweils sechs für das Sabbatjahr oder das Auflösen des Aresinger Frauenbundes. Vier hatten leere Stimmzettel abgegeben. Um eine konkrete Entscheidung fällen zu können, hätten drei Viertel der etwa 120 Mitglieder, also rund 90, anwesend sein müssen.

Der Kragen platzte Erlewein, als ein Mitglied einwandte: "Wir sind ein Verein. Das kann man nicht einfach so wegwerfen." Das könne sie so nicht stehenlassen, sagte die Vorsitzende. 37 Jahre lang sei alles gut gewesen und "wir waren ein tolles Team". Es schmerze sie, dass es so klinge, als ob die aktuelle Situation ihre Schuld sei. An die Zuhörer gewandt sagte sie: "Wenn alle 120 wollen, dass es weitergeht, muss man auch etwas tun und nicht nur blabla."

In etwa vier Wochen wird eine dritte Mitgliederversammlung stattfinden, bei der über die Zukunft des Frauenbundes abgestimmt werden soll. Dann gilt die Regel, dass drei Viertel der Mitglieder anwesend sein müssen, nicht mehr. Darauf wies Bezirksvorsitzende Annemarie Hille hin: "Beim nächsten Mal ist es egal, wie viele Leute da sind." Die Anwesenden werden darüber entscheiden, wie es mit dem Frauenbund weitergeht.