Schrobenhausen
Die Patronin der Kirchenmusik

Der 22. November ist der Gedenktag der heiligen Cäcilia von Rom Sie erlitt um 230 den Märtyrertod

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

In dem beachtenswerten Glasfensterzyklus in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Schrobenhausen, der von Josef Dering geschaffen wurde, befindet sich rechts hinten über der Reliquiennische des Heiligen Alexander das "Märtyrer-Fenster". Hierin ist auch die Heilige Cäcilia mit der Orgel dargestellt. - Foto: Hammer

Schrobenhausen (SZ) Cäcilia gehört zu den bekanntesten Heiligen Roms und der frühen Christenheit. Patronin der Kirchenmusik wurde sie allerdings durch einen Übersetzungsfehler in ihrer Lebensbeschreibung.

Über das Leben der Heiligen Cäcilia lässt sich geschichtlich nichts nachweisen. Sie erlitt um 230 auch in Rom den Märtyrertod. Die hübsche adelige Römerin soll sich schon von Kindheit an allein Christus angetraut gefühlt haben. Sie hatte sich ganz ihrem Glauben verschrieben. Die Eltern verheirateten sie jedoch gegen ihren Willen mit dem heidnischen Jüngling Valerianus. In der Brautnacht offenbarte sie ihrem Bräutigam, dass sie unter dem Schutz eines Engels stehe, der über ihre Jungfräulichkeit wache. Er bekannte sich trotzdem zu ihr und ließ sich auch taufen. Sie führten eine sogenannte "Josefsehe". Als später Valeranus und sein auch bekehrter und getaufter Bruder Tiburtius verbotenerweise die Leichen von hingerichteten Christen beerdigten, wurden beide hingerichtet. Der Statthalter Almachius ließ darauf auch Cäcilia verhaften und martern. Sie wurde verfolgt und in kochendes Wasser geworfen, was ihr aber nichts ausmachte. Almachius wollte sich das Vermögen des Gatten und Schwagers aneignen. Als Cäcilia erklärte, dass sie das gesamte Vermögen an die Armen verteilt habe, befahl er, sie zu enthaupten. Dies war dem Henker aber nicht möglich und Cäcilia lebte noch drei Tage weiter, bis sie geschmückt mit der Doppelkrone der Jungfräulichkeit und des Martyriums in den Himmel einging. Papst Urban I. bestattete sie in der Calixstus-Katakombe in Rom. Über ihrem Geburtshaus ließ er zu ihren Ehren eine Kirche erbauen. Papst Paschalis I. suchte lange Zeit vergeblich nach diesem Grab. Nach der Legende erschien ihm die Märtyrerin im Jahr 821 im Traum und zeigte ihm den Ort ihres Grabes. Dort fand er den in ein goldgewirktes Kleid gehüllten Leichnam mit blutgetränkten Tüchern zu ihren Füßen. Er ließ die Tote in der gleichen Lage wie man sie gefunden hatte auf einer Marmorplatte in die ihr geweihte Kirche S. Cecilia im Stadtviertel Trastevere in Rom tragen und beisetzen. Dort ruht sie noch heute.

Am 22. November feiert die katholische Kirche den Namenstag der heiligen Cäcilia. Sie ist eine volkstümliche Heilige, die besonders in den romanischen Ländern verehrt wird. Im Zuge der Verehrung der Heiligen Cäcilia bildeten sich seit alters her viele Bauernregeln und Merktermine, wie zum Beispiel: "War an Simon und Juda (28. Oktober) kein Wind und Regen da, dann bringt ihn die Cäcilia" oder "Wenn es an Cäcilia schneit, dann ist der Winter nicht mehr weit". Auch wenn die Heilige Cäcilia nicht zu den 14 Nothelfern zählt, ist sie trotzdem eine bekannte und bewährte Nothelferin und seit dem Spätmittelalter als Patronin der Kirchenmusik, der Organisten, Orgelbauer, Instrumentenmacher, Sänger, Musiker und Dichter.