Schrobenhausen
Dornröschenschlaf beendet

In der Lenbachstraße werden zwei historische Gebäude saniert – eines wurde neu gebaut

11.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Mitten in der Altstadt: Das auffallende Haus Lenbachstraße 44 wird bis zum nächsten Frühjahr saniert (l.). Bis zum nächsten Sommer soll auch der Umbau des Mühlbauer-Anwesens abgeschlossen sein (r. oben). Dort, wo früher das Bayerschmidt-Haus stand, ist ein Neubau entstanden. Die Arbeiten werden demnächst beendet (r.unten) - Fotos: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) In der Lenbachstraße, der zentralen Achse der Stadt, stehen viele Häuser mit Geschichte. Einige von ihnen werden derzeit gerade aus dem Dornröschenschlaf geweckt – mit umfassenden, denkmalgerechten Sanierungen.

Das auffallende Haus Lenbachstraße 44 wurde 1892 erbaut. In ihm war früher die Bäckerei Zimmermann untergebracht. Jetzt sollen die Obergeschosse wieder auf Vordermann gebracht und die Fassade saniert werden. In dieser Woche wird das Gebäude eingerüstet. Die Sanierung soll spätestens im nächsten Frühjahr beendet sein.

„Alte Bauten und Baudenkmäler sind ein Teil unseres kulturellen Erbes und prägen unsere Kulturlandschaften, Städte und Dörfer. Sie gilt es für möglichst lange Zeit zu erhalten und dabei auch ihren Nutzwert zu sichern“ , erklärt die mit der Sanierung beauftragte Planerin Kristin Kurczinski.

Gestemmt werden kann der Aufwand nur in Abstimmung mit den verschiedensten Institutionen und Ämtern. Zusammen mit dem Denkmalschutz und den Brandschutzplanern muss ein tragfähiges Sanierungskonzept erarbeitet werden. „Es ist ein Einzeldenkmal, gehört zum Altstadt-Ensemble, hat original-erhaltene Stuckdecken und Innentüren aus der Gründerzeit“, zählt die Architektin auf.

Nicht nur die Obergeschosse, sondern auch die Fassade wird saniert. Dass die Lenbachstraße trotz der Baustelle für alle Fußgänger begehbar sein wird, erläutert Planerin Sandra Starick: „Wir haben extra ein Passantengerüst eingeplant, wie wir es aus München kennen.“ Und für die problemlose Befahrbarkeit der Spitalgasse sei ebenfalls gesorgt.

Weit gediehen sind mittlerweile auch die Arbeiten am traditionsreichen Mühlbauer-Anwesen in der nördlichen Lenbachstraße. Dort, wo Schrobenhausens letzter Tante-Emma-Laden war, soll ein denkmalgerecht saniertes architektonisches Schmuckstück entstehen. Hinter dem Hauptgebäude befindet sich eine große Hofanlage mit etlichen Nebengebäuden. Dort waren früher auch das Salzlager sowie verschiedene Ställe untergebracht. In diesem Hinterhof entstehen derzeit sechs Altstadtwohnungen, im vorderen Haupthaus stehen ein Büro (im Erdgeschoss) und zwei weitere große Wohnungen zur Verfügung. Wenn alles weiter nach Plan läuft, so der Investor, wird die Komplettsanierung bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Schräg gegenüber, dort wo die Schlossergasse in die Lenbachstraße mündet, sind derzeit ebenfalls noch die Handwerker zugange. Das alte Bayerschmidt-Gebäude ist im vergangenen Frühjahr abgerissen worden und einem Neubau gewichen.

Schon bald, in der zweiten Oktoberhälfte, sollen die Bauarbeiten beendet werden. Dann stehen an dieser zentralen Stelle der Schrobenhausener Altstadt ebenfalls ein Büro sowie zwei Wohnungen zur Verfügung.