Schrobenhausen
Der Rathausschlüssel ist wieder in Bürgermeisterhand

Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Schromlachia überbringt Karlheinz Stephan den goldenen Türöffner separat

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Den Rathausschlüssel hat Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan (Mitte) wieder fest in seinen Händen. Patricia Koppold und Daniel Mattes (v.l.), das scheidende Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Schromlachia übergab den symbolischen Schlüssel wieder an Stephan. Schromlachia-Präsident Jürgen Kreuzer (r.) schaute, ob alles klappt. −Foto: Spindler

Schrobenhausen (jsp) Da ist er wieder - der symbolische Schlüssel zum Schrobenhausener Rathaus. Die Faschingsregenten - das Prinzenpaar Patricia Koppold und Daniel Mattes - hatten Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan Mitte Januar beim Inthronisationsball den goldenen Schlüssel abgenommen. Zum Faschingskehraus hätte er am Stephan zurückgegeben werden sollen. Doch das musste ausfallen.

An den Grund, warum die Schrobenhausener Faschingsgesellschaft Schromlachia den Kehraus auf dem Lenbachplatz abgesagt hatte, möchte eigentlich niemand mehr erinnert werden: Am Faschingssonntag verunglückte beim Umzug in Waidhofen eine 24-jährige Frau tödlich. "Der Fasching hat ein dramatisches Ende genommen", so Karlheinz Stephan. Weil die Schromlachia aus Pietätsgründen den Kehraus am Faschingsdienstag nicht stattfinden ließ, musste der Rathausschlüssel nun separat wieder zurückgegeben werden.

Kein Problem für Daniel Mattes und Patricia Koppold. Die Faschingsregenten hatten den Schlüssel, den Stephan übrigens von einem seiner Vorgänger geerbt hatte, in der Zwischenzeit nicht verlegt. "Wir haben während des Faschings überall versucht, das passende Schlüsselloch zu finden", sagt Mattes launig auf die Frage, was das Prinzenpaar mit dem Schlüssel eigentlich gemacht hat. Gefunden haben sie offenbar kein passendes Schlüsselloch. Auch in das inzwischen verwaiste Rathaus am Lenbachplatz sind sie nicht eingedrungen.

Obwohl Stephan fest damit gerechnet hatte, zum Faschingskehraus dort einen Geldspeicher zu finden, wie er mit einem Lächeln auf den Lippen sagt. Was sich Stephan darunter vorgestellt hat, schiebt er gleich noch nach: Er hatte gedacht, es werde ein aufblasbares Planschbecken in seinem Büro des sanierungswürdigen Rathauses stehen. Schromlachia-Präsident Jürgen Kreuzer lacht vielsagend.

Hinter Koppold und Mattes liegt eine kurze Faschingssaison, die es in sich hatte. Zwischen 38 und 40 Auftritten haben die beiden in den vier närrischen Wochen in der Region und in München absolviert. Auch Kreuzer ist überzeugt davon, dass die Schromlachia mit ihren Garden und den aufwendigen Choreographien für viel Aufsehen gesorgt habe. Die Schromlachia verfolge seit Jahren den Trend, nicht das zu machen, was alle anderen auch täten. Und damit hätten sie Erfolg. Das sieht auch Stephan so, der sich in seinen zwölf Bürgermeisterjahren nach eigenen Worten vom Faschingsskeptiker inzwischen zum bekennenden Faschingsfan gewandelt hat. "Die Show hat mich begeistert und überzeugt", sagt Stephan über das Programm der Schromlachia in der abgelaufenen Saison.

Ob das Niveau zu halten sein wird, kann Kreuzer noch nicht sagen. Der bisherige Trainer der Garden habe mit der letzten Show für die Schromlachia auch sein Engagement für die Faschingsgesellschaft aufgegeben. Nun sucht die Schromlachia nach einem neuen Choreographen, der den strengen Maßgaben der Schromlachia gerecht werden kann. Doch die Suche, das muss Kreuzer zugeben, gestaltet sich schwierig. Ein potenzieller Kandidat hat offensichtlich schon abgewunken.