Schrobenhausen
Der Eiertanz hat bald ein Ende

Zulassungsstelle arbeitet daran, im Sommer die ersten SOB-Kennzeichen herausgeben zu können

24.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:34 Uhr

Sie kommen wieder - die alten SOB-Kennzeichen. Doch bevor die SOB frühstens im Juli wieder als Wunschnummernschild ausgegeben werden kann, müssen noch alle im Umlauf befindlichen SOB-Kennzeichen zusammengefasst werden. Viel Arbeit für Hubert Reitberger, Manuela Rapp und ihre Mitarbeiter in der Zulassungsstelle - Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Es wird wohl bis Juli dauern, bis die ersten neuen SOB-Nummernschilder an Autos geschraubt werden können. Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen arbeitet derzeit daran, die Ausgabe der neuen Wunschkennzeichen vorzubereiten.

Und das ist gar nicht so einfach, wie sich die meisten Menschen das vorstellen. Denn zunächst, so Manuela Rapp, Sachgebietsleiterin Verkehrswesen im Landratsamt, müssten die Daten verglichen werden. Denn, alleine im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen seien noch 392 Fahrzeuge mit einem SOB-Kennzeichen aus Zeiten vor der Gemeindereform 1972 angemeldet. Sogar im Nachbarlandkreis Pfaffenhofen – Hohenwart und Gerolsbach gehörten früher zum Altlandkreis Schrobenhausen – seien noch 130 SOB-Kennzeichen im Umlauf. Und dann gibt es ja noch den Landkreis Aichach-Friedberg. Dort soll es sich aber laut Rapp lediglich um Einzelstücke handeln.

Sollten die neuen SOB-Nummernschilder ausgegeben werden, müssten alle alten Kennzeichen erst mal zentral in der EDV erfasst werden. „Es dürfen nicht zwei Autos mit dem gleichen Kennzeichen auf der Straße unterwegs sein“, beschreibt Rapp die größte Gefahr, die ohne den Datenabgleich bestehen könnte. Darum hat die Zulassungsstelle in Schrobenhausen alle Besitzer alter SOB-Fahrzeuge angeschrieben und um Mithilfe gebeten. Wer also sein altes SOB-Kennzeichen auch in den neuen SOB-Zeiten behalten wolle, sollte die in dem Brief angegebene Frist möglichst nicht verstreichen lassen.

Bereits seit November bereitet die Zulassungsstelle sich hinter den Amtskulissen auf das neue SOB-Kennzeichen vor. Laut Rapp müssten dafür neue Computer und auch neue Programme angeschafft werden. Wie viel Geld das im Landratsamt verschlingen werde, kann sie allerdings nicht beziffern. Nur eines weiß Rapp: Der Bund oder der Freistaat Bayern würden diese Kosten nicht tragen. Und auch Hubert Reitberger, Gruppenleiter der Schrobenhausener Zulassungsstelle, räumt mit dem Politikermärchen der kostenlosen Nummernschild-Umstellung auf: Die Überstunden der Mitarbeiter in den Zulassungsstellen würden auch Geld kosten.

Die Angelegenheit mit den SOB-Kennzeichen schwele ja bereits zwei Jahre. Oder, wie Rapp es anders formuliert: „Wir haben seit Jahren einen Eiertanz.“ Den hat nun ein Brief aus dem bayerischen Verkehrsministerium beendet. Damit ist der nähere Zeitablauf klargestellt worden. Bis zum 30. April müssten alle betroffenen Landkreise beim Ministerium melden, ob sie die alten Kennzeichen wieder einführen wollten. Dazu, so Thomas Assenbrunner, Pressesprecher des Landratsamtes, brauche Landrat Roland Weigert keinen Beschluss des Kreistages oder eines Gremiums einholen. Die Entscheidung könne der Landrat als Leiter der staatlichen Behörde quasi auf dem Bürowege fällen. Assenbrunner erinnert daran, dass Weigert sich dem Bürgerwillen nicht entgegenstellen wolle. Also: Weigert wird dem neuen SOB-Kennzeichen wohl zustimmen.

Bis 10. Juli müssten die neuen Kennzeichen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden, so Rapp weiter zum Zeitablauf. Danach werde es erst möglich sein, die neuen SOB-Nummernschilder an die Bürger auszugeben.