Kleinhohenried
Schorner Röste: Dialog geht weiter

09.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:54 Uhr
In der Schorner Röste - hier bei Walda - will der Donaumoos-Zweckverband Moorschutzmaßnahmen umsetzen. In der Bevölkerung gibt es dagegen noch Vorbehalte. −Foto: Foto: Hofmann

Kleinhohenried (bdh) Braucht der Dialogprozess für das Moorschutzprojekt Schorner Röste einen externen Moderator?

Der Donaumoos-Zweckverband will sich zwar Angebote entsprechender Fachbüros besorgen, doch in der Sitzung der Verbandsversammlung wurden zahlreiche Stimmen laut, die eine externe Betreuung als unnötig oder gar unpassend bezeichneten.

Die Schorner Röste zwischen Ehekirchen und Pöttmes ist ein Kernthema für den Donaumoos-Zweckverband - und ein nicht gerade unumstrittenes Projekt. Wenn hier renaturiert wird, befürchten die Anwohner, verschärft sich die Hochwassersituation, nimmt das Ungeziefer überhand, gibt es Einschränkungen für die Landwirtschaft und für die Ausweisung von Siedlungsgebieten. "Wenn wir die Sorgen der Leute nicht ernst nehmen, kommen wir mit der Donaumoos-Entwicklung nicht weiter", stellte Landrat Roland Weigert klar. Man müsse die Fragen ergebnissoffen angehen, aber das brauche seine Zeit.

Zur Erarbeitung eines gemeinsam getragenen Konzepts für die Schorner Röste wurden inzwischen Arbeitskreise gegründet, die für alle offen stehen und bereits erstmals getagt haben. Für den Arbeitskreis "Landschaft/Siedlung" gab es rund 50 Meldungen, berichtete Projektbetreuer Michael Hafner vom Donaumoos-Zweckverband, für den Arbeitskreis "Landwirtschaft" rund 40. "Zur Vertrauensbildung", so Hafner, könne die Beauftragung eines Fachbüros für die Projektbegleitung sinnvoll sein.

Das Management der Dialogprozesse sei eine "Kernaufgabe" des Donaumoos-Zweckverbands, sagte Weigert, das dürfe nicht "abdelegiert" werden. Der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele berichtete von einer Versammlung zum Thema Schorner Röste im Rathaus seiner Gemeinde. Ein externer Moderator sei dort nicht erforderlich gewesen, Schindele lobte den "Sachverstand" beim Zweckverband. Gerhard Edler von den Wasserverbänden meinte, Vertrauen baue man eher zum Landrat oder zu Projektbetreuer Hafner auf als zum Vertreter eines Planungsbüros.

Schindele brach noch einmal eine Lanze für die Moorschutzmaßnahmen, die in der Schorner Röste geplant sind. Das Konzept sei nicht, dass aus dem Donaumoos eine Seenplatte werde - genau das solle doch verhindert werden. Es werde auch, so der Pöttmeser Bürgermeister, keine nasse Enteignung geben.