Schönesberg
Seehofer will Direktkandidat werden

Am 7. September wird sich der Ministerpräsident in Schönesberg um eine Landtagskandidatur bewerben

29.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:07 Uhr

Im Anrollen: Ministerpräsident Horst Seehofer wird am 7. September zur CSU-Kreisdelegiertenversammlung nach Schönesberg kommen. Es gilt als sicher, dass sich Seehofer an diesem Abend als Direktkandidat für die Landtagswahl aufstellen lässt. Arch - foto: Frank

Schönesberg (SZ) Für die CSU Neuburg-Schrobenhausen gibt es kein Zaudern. Wenn Ministerpräsident Horst Seehofer im Landkreis als Direktkandidat für die Landtagswahl antreten will, steht die Partei hinter ihm. Und er wird, wie sich schon lange abzeichnet.

Die große Stunde ist für Freitag, 7. September, um 19 Uhr terminiert. Dann wird Kreisvorsitzender Alfred Lengler aus Gachenbach im Gasthaus Daferner die Stimmkreisversammlung eröffnen. Erstmals mit dabei sein werden Delegierte aus Scheyern, Gerolsbach und Hohenwart. Die Stimmkreisreform macht’s möglich. Dank ihr wird der Kandidat nicht mehr für den halben Landkreis antreten, sondern für Nord und Süd in schöner Eintracht, plus die zugeschlagenen drei Gemeinden aus dem Kreis Pfaffenhofen. Auf dem Programm steht die Wahl des Direktkandidaten für Landtag und Bezirkstag. Die Listenbewerber sind an diesem Abend noch nicht von Interesse. Sie werden erst im neuen Jahr gekürt.

Horst Seehofer hat sein Kommen angekündigt. Dahinter steckt mehr als ein Anstandsbesuch. Die Führungsriege der Christsozialen zwischen Donau und Paar rechnet fest damit, dass sich der Ministerpräsident an diesem Abend als Direktkandidat für den Landtag auf den Schild heben lassen wird. Kreischef Lengler selbst hat ihn dazu aufgefordert. Gegenkandidaten hat er nicht zu befürchten, die haben bereits den Rückwärtsgang eingelegt.

Der Mann aus Gerolfing, der schon Bundesgesundheits- und Landwirtschaftsminister war, im Vakuum nach Christian Wulffs Rücktritt die Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten versah und 2008 nach der Wahlschlappe der Union in Bayern die Spitzenposition im Freistaat einnahm, kann auf eine geschlossene Mannschaft hoffen. „Was könnte dem Stimmkreis Besseres passieren, als einen Ministerpräsidenten in München zu haben“, sagt denn auch Matthias Enghuber, stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU und Bundeswahlkreis-Geschäftsführer. Dem jungen Politikwissenschaftler werden zwar selbst starke Ambitionen auf ein Landtagsmandat nachgesagt, in diesem Fall hat er jedoch ein gesundes Gespür für Timing und die richtige Hackordnung.

Die Wahlleitung wird der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl übernehmen, nicht der Neuburg-Schrobenhausener Kreisvorsitzende. Dies soll als Zeichen für die Delegierten aus dem Pfaffenhofener Raum gelten: Nicht als die Hobelspäne der Stimmkreisreform, sondern als willkommene Mitstreiter will sie die Union im Boot haben und verzichtet deshalb auf aufgesetztes Dominanzverhalten.

Am 7. September geht es indes nicht ausschließlich um Seehofer und den Landtag. Auch der Direktkandidat, respektive die Kandidatin, für den Bezirkstag wird aufgestellt. Um diese Position bewerben sich Elfriede Müller aus Neuburg, Michael Bulgrim aus Königsmoos und Simon Euringer aus Karlshuld.