Schrobenhausen
Schnellen Schrittes an die Spitze

<Blau>SZ TRIFFT</Blau> Matthias Reisner, den neuen Fraktionsvorsitzenden von CSU und JU in Schrobenhausen

04.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Der Chef der CSU/JU-Fraktion Matthias Reisner, der neu in den Stadtrat gewählt wurde. −Foto: Ammer

Schrobenhausen - Politisch interessiert war er immer schon, erzählt Matthias Reisner. Dass er innerhalb von eineinhalb Jahren bei der Jungen Union zum Vorsitzenden der größten Fraktion im Schrobenhausener Stadtrat werden würde, hatte er aber nicht erwartet. Ein Gespräch mit dem sympathischen 35-Jährigen, der neuen, unbekannten Größe in der Stadtpolitik.

Aufgewachsen in Aresing hat Matthias Reisner schon immer einen Bezug nach Schrobenhausen gehabt. 2012 zog er dann nach Mühlried und er erkannte für sich, dass er etwas bewegen will in der Stadt, in der er sesshaft geworden ist. Eine Partei sollte her - welche ist ihm gar nicht so wichtig, auf kommunaler Ebene geht es für Matthias Reisner vorrangig um die Sache und nicht um das politische Couleur. Angefragt habe er also bei mehreren, das Rennen machte dann vor eineinhalb Jahren die Junge Union.

"Der Kontakt war gut und wir haben dann die Weichen gestellt für eine eigene Liste." Eine spannende Zeit "mit viel Arbeit, kreativer Arbeit", erinnert sich Matthias Reisner. "Keiner von uns hatte bisher einen Wahlkampf geführt." Doch man forciert die Aufgabe gemeinsam, jeder kann seine Ideen einbringen - und es entsteht sogar ein Kinospot.

Mit zwei Kandidaten zieht die JU in den Stadtrat ein - mit dabei ist Matthias Reisner. Seine Freude ist groß, in diesem bunten Gremium mitzuarbeiten, "die Mischung macht's", ist er überzeugt - und sieht die neuen Ideen dort als Chance. Seine Prämisse war der Versuch, in den Stadtrat gewählt zu werden. Dass er dann auch gleich noch Fraktionschef von CSU und JU wurde, sieht Matthias Reisner als "schöne Herausforderung". Er habe auch durchwegs positives Feedback bekommen, wie er erzählt. "Es herrscht extreme Aufbruchstimmung", ist sein Eindruck - und gerade das macht ihm Spaß. Und natürlich stehen dem 35-Jährigen die erfahrenen Stadträte mit Rat und Tat zur Seite. Und er ist einer, der gerne Ratschläge annimmt. "Ich bin ein umgänglicher, ehrlicher Typ", sagt er über sich selbst. Einer, der alles erst einmal nüchtern betrachtet. Und einer, der gerne unter Leute geht.

In der Stadtpolitik ist er neu, in der Stadt ist Matthias Reisner aber doch nicht unbekannt. "Ich bin viel in Schrobenhausen unterwegs", erzählt er. Jahrelang arbeitete er im Café Lenbach, dabei habe er viel vom Leben in Schrobenhausen mitbekommen, sei mit unzähligen Menschen ins Gespräch gekommen. Matthias Reisner ist einer, der gerne unterwegs ist - und ebenso einer, der es genießt zu Hause zu sein, im Garten zu arbeiten, mit Familie und Freunden zu grillen. Beruflich ist er im Bankenbereich - zwölf Jahre lang war er bei der Raiffeisenbank, aber der Entwicklungsmöglichkeiten wegen habe er schließlich in einen großen Konzern, zur BMW-Bank gewechselt. Hier ist er im operativen Bereich tätig. Mit flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit auf Homeoffice, was ihm auch den nötigen Spielraum für sein politisches Engagement gibt. Denn Matthias Reisner ist auch noch Mitglied im Hauptausschuss. Etwas, das er wichtig findet, um gut in die Themen reinzukommen.

"Ich freue mich auf die Zeit mit interessanten Themen", betont Matthias Reisner. Was ihm selbst am Herzen liegt ist bezahlbarer Wohnraum für junge Familien. Nicht nur, weil er Sorgen in diesem Bereich bei vielen Leuten in seinem Alter mitbekommt, sondern auch, weil es wichtig ist, dass man "die Stadt lebendig hält". Dazu gehören für ihn auch andere Rahmenbedingungen wie ein gutes Freizeitangebot, Veranstaltungen, ein Bürgerzentrum. Und ebenso weitere Gewerbeflächen, um das Wachstum der Stadt zuzulassen. Nur eines dürfe dabei nicht passieren: "Schrobenhausen darf den Kleinstadtcharakter nicht verlieren."