Pfaffenhofen
Schließung war Vorsichtsmaßnahme

Gesundheitsamt erklärt zweiwöchige Sperrung des Pfaffenhofener Hallenbads nach Legionellen-Test

15.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:11 Uhr
Das Pfaffenhofener Hallenbad ist nach der Schließung wegen Legionellen wieder freigegeben. −Foto: Stadt Pfaffenhofen

Pfaffenhofen - Nach der vorübergehenden Schließung des Pfaffenhofener Hallenbads hat das Gesundheitsamt Pfaffenhofen die Maßnahme erklärt.

Zwar sei die nachgewiesene Legionellenzahl im Becken des Hallenbades hoch gewesen, hätte nach den Empfehlungen des Umweltbundesamtes jedoch nicht zwingend zur sofortigen Schließung des Beckens führen müssen, heißt es in einer Pressemitteilung. "Da eine zuverlässig wirksame Desinfektion bei Legionellen unter bestimmten Umständen schwierig sein kann, jede Wasseruntersuchung nur eine Momentaufnahme darstellt und damit eine Gefährdung der Badenden nicht vollständig ausgeschlossen werden konnte, hat das Gesundheitsamt Pfaffenhofen zum Schutz der Badegäste die vorläufige Sperrung des Beckens ausgesprochen", sagte die für Hygiene und Infektionsschutz zuständige Gesundheitsamts-Mitarbeiterin, Cornelia Teubner.

Die zweiwöchige Sperre, die am Montag wieder aufgehoben wurde, erklärte das Gesundheistamt mit der Dauer der Kontrolle. Eine Laboruntersuchung auf Legionellen im Wasser dauere aktuell mindestens zehn Tage. Anfang der Woche gab es nun durch eine Nachuntersuchung Entwarnung.

Legionellen fühlen sich in den Wassertemperaturen von Schwimmbädern sehr wohl und können sie sich gut vermehren, wie das Amt weiter erklärte. Grundsätzlich finden sich Legionellen überall im Wasser und "sie sind ungefährlich, solange sie nicht in großer Zahl auftreten", sagte Teuber. Aber: "Sind zu viele Legionellen im Wasser und gelangen diese dann über Aerosole, wie sie zum Beispiel bei der Verneblung von Wasser, aber auch durch das Springen ins Wasser oder Herumspritzen beim Schwimmen oder Toben im Wasser entstehen, in die Atemwege, können sie zu zwei verschiedenen Erkrankungen führen. " So verursachten Legionellen das sogenannte Pontiac-Fieber oder die weitaus schwerere Form einer Legionellose, die Legionärskrankheit. "Beim Pontiac-Fieber handelt es sich um einen akuten fiebrigen Infekt ohne Lungenentzündung, der im Normalfall auch ohne Antibiotika-Behandlung innerhalb weniger Tage wieder ausheilt", erläuterte Teubner. Die Legionärskrankheit hingegen sei eine schwere und besondere Form einer Lungenentzündung, die mit speziellen Antibiotika behandelt werden müsse. Auch weitere Krankheitszeichen wie Unwohlsein, Fieber bis zu 40 Grad, Schüttelfrost, Kopf-, Bauch- und Muskelschmerzen und Durchfälle könnten auftreten. Besonders betroffen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, anderen Erkrankungen, Raucher und ältere Menschen. Die ersten Symptome der Legionärskrankheit zeigen sich etwa zwei bis zehn Tage nach der Infektion und beginnen sehr plötzlich.

SZ