Brunnen
Die 40 Jahre will er noch vollmachen

SZ TRIFFT Andreas Stachel, der nicht mehr Funktionär, aber weiterhin Feuerwehrmann sein möchte

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr
Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Brunnen übergibt Andreas Stachel nun an die jüngere Generation. −Foto: Ludwig Berger

Brunnen (SZ) Als sich im Jahr 1982 der damals 14-jährige Schüler Andreas Stachel aus Brunnen am Wissenstest für Jugendliche bei der Freiwilligen Feuerwehr Brunnen erfolgreich beteiligte, war noch nicht vorher zu sehen, dass damit eine erfolgreiche, 36-jährige aktive Zeit in führenden Positionen folgen würde.

Jetzt hat er sich abgemeldet. Bei der Kommandantenwahl in Brunnen hatte Stachel nicht mehr kandidiert (wir berichteten).

36 Jahre. Andreas Stachel kann viele Anekdoten erzählen, von ehemaligen Kreisbrandmeistern, von den Übungen, von freudigen, aber auch von traurigen Einsatzerlebnissen. "Ich habe den Feuerwehrdienst immer sehr gerne gemacht", betont Andreas Stachel. Aus diesem Grund verbindet er seinen Abschied auch mit ein bisschen Wehmut. In den vergangenen Jahren habe er im Durchschnitt an die 600 Stunden für den wichtigen Dienst am Nächsten ehrenamtlich absolviert, erzählt Stachel. Die nun gewonnene Zeit will er sinnvoll nutzen, für seine Hobbys.

"An den Wissenstest für Jugendliche 1982 kann ich mich noch erinnern, so als ob er gestern gewesen wäre", erzählt Stachel. Der Test fand seinerzeit im alten Feuerwehrhaus in Hohenried statt und wurde vom legendären Kreisbrandmeister Anton Stichlmair aus Schrobenhausen geleitet. Ab 1984 folgten dann im zweijährigen Rhythmus die erfolgreichen Teilnahmen an den Abzeichenprüfungen von Bronze bis Gold/Rot. Im Jahr 2015 folgte dem noch das Krawattenschieber-Abzeichen.

Im aktiven Feuerwehrdienst absolvierte Andreas Stachel im Laufe der vielen Jahre zahlreiche zentrale Ausbildungen in Schrobenhausen, Neuburg und Regensburg: die Ausbildung zum Maschinisten, zum Truppmann, zum Truppführer, die Gruppenführerausbildung, die Sprechfunkerausbildung, der Motorsägenkurs und die Ausbildung zum Leiter einer Freiwilligen Feuerwehr. Bei der Feuerwehrdienstversammlung vor sechs Jahren wurde er mit einem großen Vertrauensbeweis zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr in Brunnen gewählt.

Seit einigen Jahren ist Stachel auch als Ausbilder in der Modularen Truppausbildung für die Kreisbrandinspektion in Schrobenhausen tätig. Da ihm die Ausbildung des Nachwuchses sehr am Herzen liegt, will er in dem Bereich auch weiterhin aktiv tätig sein. Besonders stolz ist Andreas Stachel in dem Zusammenhang, dass die kleine Feuerwehr Brunnen seit 2012 insgesamt 53 Jugendliche erfolgreich durch das Bayerische Leistungsabzeichen geführt hat - übrigens ein Rekord im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

Auch im Feuerwehrverein engagiert sich Stachel über viele Jahre. So war er von 1996 bis 2014 Kassier der Feuerwehr. Als Kassier hat Stachel das 125-jährige Gründungsfest der Brunnener Feuerwehr im Jahr 2002 noch heute gut in Erinnerung. Bei diesem Fest herrschte im gesamten Team vom Anfang bis zum Ende der Festorganisation eine so gute Zusammenarbeit, wie er diese so noch nicht erlebt hatte.

"Die Verantwortung, die Ehrenamtliche übernehmen, wird immer größer", sagt er, und das sieht der scheidende Kommandant schon als eine negative Entwicklung. Auch die ständig wachsende Verwaltungsarbeit könne von Ehrenamtlichen bald nicht mehr bewältigt werden. Aber auch positive Entwicklungen dürfe man nicht vergessen, meint Stachel. So wurde bei den Freiwilligen Feuerwehren zum Beispiel die Ausbildung in den vergangenen Jahren stetig verbessert.

Die positiven Erfolgserlebnisse wird der leidenschaftliche Feuerwehrmann sicherlich vermissen. Dem aktiven Feuerwehrdienst wird Andreas Stachel weiterhin verbunden bleiben, denn ein großes Ziel, das er erreichen möchte, hat er: 40 Jahre aktiver Feuerwehrdienst. Aber eben nicht mehr in der Führungsverantwortung, sondern als "einfaches aktives Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Brunnen".