Schrobenhausen
16000 Euro für "Sob liest"

17.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr

Schrobenhausen (bsx) Wie viel ist zu viel und wie viel ist eigentlich genug?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Debatte im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend. Gegenstand der Diskussion: das Lesefest "Sob liest". Das soll, so wünschen es sich die Organisatoren, auch im kommenden Jahr wieder stattfinden und auch wieder von der Stadt finanziert werden. Errechnet wurde für 2020 ein benötigtes Budget von 16000 Euro - das sind 5000 Euro mehr als die Stadt 2019 für "Sob liest" eingeräumt hat.

"Der Anstieg der Kosten hat damit zu tun, dass die Veranstaltungen immer mehr Aufmerksamkeit über Schrobenhausen hinaus bekommen", erläuterte Monika Schirl vom Städtischen Kulturamt. Man komme so an immer bekanntere Autoren und Künstler, die aber gleichzeitig auch mehr Gage kosten würden. Zusätzlich feiere "Sob liest" im kommenden Jahr ein kleines Jubiläum - fünf Jahre - und da wolle man eben ein besonders tolles Programm, etwa mit einer etwas teurer Grammophonlesung, auf die Beine stellen. "Zusätzlich ist eine Kooperation mit dem Kino und mehr Medienverschränkung geplant", so Schierl. So richtig teuer sei nichts - 150 Euro hier, 200 da - aber die Masse macht's und so wurden 16000 Euro gefordert. Wobei die nur im äußersten Notfall komplett abgerufen werden sollen, denn schließlich sollen die Veranstaltungen ja auch Einnahmen bringen, die aber - weil einfach zu spekulativ - noch nicht gegengerechnet seien.

Harry Reisner (FW) überzeugte das wenig. Einnahmen hin oder her, 16000 Euro seien ihm zu viel, erklärte er. "Das ist nicht mehr vermittelbar", meinte er und plädierte dafür, das Budget auf 13000 Euro zu reduzieren. Sein Parteikollege Rudi Koppold schloss sich an, für ein Budget dieser Höhe fehle es ihm "auch ein bissl am Erfolg" der Veranstaltungsreihe. "Vernünftig" nannte hingegen Bastian Fuchs (CSU) die Summe, er werde zustimmen. Auch Ulli Hartmann (unabhängig) warb für Zustimmung, es gebe "zu viele Leselegastheniker, die Begeisterung am Lesen muss gefördert werden". Rudi Koppold und Harry Reisner überzeugte das zwar nicht, alle anderen neun Ausschussmitglieder jedoch stimmten dafür, im nächsten Haushalt "Sob liest" mit 16000 Euro zu berücksichtigen.