Schrobenhausen
Raum für neue Konzepte

Bei einem offiziellen Festakt wurde gestern der Erweiterungsbau des Gymnasiums eingeweiht

24.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:28 Uhr
  −Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) "Wer wissen möchte, wie ein glücklicher Schulleiter aussieht - hier steht einer", sagte Markus Köhler. Und in der Tat: Die Freude ob des neu errichteten naturwissenschaftlichen Traktes am Schrobenhausener Gymnasium war ihm ins Gesicht geschrieben. Gestern wurde Einweihung gefeiert.

Weitblick, aber auch Geborgenheit, das vereint ein mondänes, überdimensionales Gebilde, das bei den Besuchern der Einweihungsfeier einen regelrechten Wow-Effekt auslöst: das sich über mehrere Stockwerke ziehende, aus zwei Plattformen bestehende Vogelnest samt nestartigen Bänderungen aus Kupfer und Messing. Entsprechend ist das Gebilde dann auch beim Imbiss im Anschluss an den offiziellen Akt eines der Hauptthemen. Auch Landrat Roland Weigert ist davon begeistert, nennt es "eine durchaus gelungene Verbindung zwischen Bestand und Neubau".

Nachdem im Juni 2015 der Beschluss gefasst wurde, begannen ein knappes Jahr später die Bauarbeiten zum Erweiterungsbau des Gymnasium, die dann - wie vorgesehen - im September diesen Jahres beendet waren. Gekostet hat der Bau insgesamt 6,8 Millionen Euro, an staatlicher Förderung gab es rund 2,6 Millionen Euro. Auf drei Geschossen ist im Neubau des naturwissenschaftlichen Trakts eine Gesamt-Hauptnutzfläche von rund 1850 Quadratmetern entstanden: im Erdgeschoss für den Physik-, im ersten Stock für den Bio-, im zweiten für den Chemieunterricht.

Nicht nur Raum für wachsende Schülerzahlen oder naturwissenschaftlichen Unterricht ermöglichen die neuen Räume, sondern auch für neue pädagogische Konzepte, ist Schulleiter Markus Köhler überzeugt.

Und Landrat Roland Weigert findet, dass hier in Schrobenhausen eine "zeitgemäße Bildungseinrichtung" entwickelt worden sei, und damit nicht zuletzt auch ein strategischer Erfolgsfaktor für die Wirtschaft, "die sich weiterentwickeln will" sowie für Themen wie die soziale Integration. Darüber hinaus, so Weigert, sei dieser Erweiterungsbau ein maßgeblicher Beitrag dazu, die individuellen Chancen derer zu erhöhen, "die morgen und übermorgen Verantwortung übernehmen", in der Stadt, im Landkreis und darüber hinaus.

Wie bei derlei Veranstaltungen üblich, gibt es Dankesworte en masse, vor allem auch in Richtung jener, die politisch den Weg für dieses Projekt geebnet haben. "Nehmen Sie es an! Füllen Sie es mit Leben!", gibt Architekt Thomas Eckert der gymnasialen Schulfamilie dann mit auf den Weg. Und: "Behandeln Sie es pfleglich!" Selbstverständlich kommt auch er nicht um das Thema Vogelnest herum, erläutert, welche Hintergedanken diesem zugrundeliegen. Schließlich sei dieses Gebilde ja nicht aus einer Schulvorschrift ableitbar, sondern "musste aus unserem Antrieb heraus durchgesetzt werden". Er hoffe, dass es identitätsstiftend für diese Schule werde - die Bezeichnung "Vogelnest-Schule" fände er dann aber doch nicht so toll.

Da hat Markus Köhler eine ganz andere Idee, um den Neubau treffend zu betiteln: Eigentlich, so Köhler, könnte man ja durchaus mit dem Gedanken spielen, das Ganze Hilmar-Schmidt-Haus zu nennen. Schließlich habe der als stellvertretender Schulleiter "mit hartnäckigem Charme" zusammen mit allen Verantwortlichen Ideen eingebracht. Das weiß auch Roland Weigert: An der Seite von drei Schulleitern habe Schmidt "die beständige Konstante in diesem Prozess" gebildet - was wiederum für Kontinuität auch in der Verwaltung gesorgt habe. Und Weigert blickt auch schon gen Zukunft: Es gebe bereits die ersten Entwürfe für einen zweiten Bauabschnitt, und am Ende auch noch einen dritten: die Sanierung des Bestandsgebäudes. Den kirchlichen Segen erteilen den neuen Räumen schließlich der evangelische Pfarrer Gerhard Rupprecht und sein neuer katholischer Amtskollege Georg Leonhard Bühler gemeinsam.

Hatte eingangs eine von Claudia Schweitzer geleitete Tanzgruppe den Festakt - begleitet von einem von Mina Bartholomé-Voet geleiteten Musikensemble -, eröffnet, gibt es am Ende Musik von der Bigband um Stefanie Caselli. Und zwar direkt aus jenem Gebilde, das heute schon so oft in aller Munde war: dem jetzt bereits berühmten Vogelnest im Schrobenhausener Gymnasium.
 

Ute De Pascale