Schrobenhausen
Quer durch die Kunst

Künstlerin Rita Höfler stellt ihre Malereien in der Schrobenhausener Sparkassenfiliale aus

05.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:18 Uhr
Menschen, Gemüse und Natur auf den Leinwänden: Künstlerin RIta Höfler stellt in der Sparkassenfiliale einen Querschnitt ihrer Kunstwerke aus. −Foto: Hausmann

Schrobenhausen (SZ) Sie macht selbst Spargel zur Kunst: Die Ausstellung "Querschnitt - Bilder von Rita Höfler" zeigt ihre Kunstwerke der vergangenen zwei Jahre und gibt Bewegung in der Malerei einen Platz.

Bis zum Freitag, 19. Juli wird die Sparkassenfiliale am Lenbachplatz zu einem großen Ausstellungsraum - zum dritten Mal in diesem Jahr.

Ein paar Zentimeter vor dem Bild stehend lassen sich gesprenkelte Farben erkennen. Ein paar Schritte zurück, offenbart das Bild sein wahres Gesicht: Ein buntes Feld von Blumen und Gräsern, gespickt von ausladenden Wildrosen. Genau diese Bewegung zeichnet den Kunststil von Rita Höfler aus. Die Dasingerin zeigt ihre Werke aus überwiegend Acryl, und Öl, aber auch Sand, Walzen und Schriften mit Hilfe von Schablonen kommen bei ihrer Arbeit zum Einsatz. "Ich wollte nicht nur ein Thema den Besuchern zeigen, sondern bunt gemischt, einen Querschnitt eben", sagt sie und lässt ihren Blick über ihre Bilder schweifen. Bunte Farben zerfließen ineinander, gehalten in Rot-, Blau- und Grüntönen. Bei genaueren Betrachten erkennt man die Silhouetten zweier Menschen. Es scheint, als hätten sie sich im Farbenmeer versteckt. Doch einmal erkannt, sind sie nicht mehr zu übersehen. Das Triptychon "Freie Figuration" ist ebenso Teil der Ausstellung in der Sparkassenfiliale. "Wir möchten auf diese Weise den heimischen Künstlern eine Plattform geben", erklärte Birgit Cischek, Chefin der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen (kleines Foto).

Neben Abstraktem wie Landschaftsmalereien gibt es aber auch das Markenzeichen Schrobenhausens zu sehen: Spargel. "Das habe ich speziell für die Ausstellung hier gemalt. Da durfte es ruhig ein bisschen verrückt sein", sagt Höfler und lächelt. Der Betrachter kann ein Spargelrezept zwischen den Pinselstrichen herauslesen.

Ihr persönliches Herzstück in der Ausstellung heißt "unterwegs". Wie auch Passanten unterwegs ihren Weg in die Ausstellung finden können, zeigt auch das Bild eine gewisse Spontaneität. Frei gestaltet hat sie das Bild, ohne Vorlage. Acrylfaben und wasserlösliche Ölstifte wirken hier zusammen. Rita Höfler, aus Augsburg stammend, kam 1990 durch einen Lebenseinschnitt zur Malerei , der Behinderung ihrer zweiten Tochter. Sie ist kein unbeschriebenes Blatt in der Kunstszene, gewann 2017 etwa den Kissinger Kulturförderpreis.

Die gelernte Bankkauffrau findet: "Jede Vernissage ist wie der Stapellauf eines Schiffes. Die Bilder verlassen die Werkstatt des Künstler in die Öffentlichkeit und werden erst durch die Ausstellung öffentlich" - und damit auch erst fertig. Höfler bringt eine reduzierte Farbpalette und Pigmente zum Einsatz und schafft damit facettenreiche Darstellungen - quer aus dem Leben gegriffen.

Anna Hausmann