Gerolsbach
Professionelles Arbeiten im Ehrenamt

Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf und Kreisbrandrat Armin Wiesbeck ehrten Feuerwehrleute für langjährigen Dienst

16.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:41 Uhr
Das Goldene Ehrenabzeichen für 40 Jahre bei der Feuerwehr erhielten (v. l.) Franz Amesreiter (Hohenwart), Josef Mayr, Erwin Reicheneder (beide Deimhausen), Manfred Kügele, Peter Demmelmeir (beide Gerolsbach), Walter Neufeld, Josef Wolf und Helmut Kaindl (alle Pischelsdorf). Landrat Martin Wolf und Kreisbrandrat Armin Wiesbeck gratulierten. −Foto: Drexler

Gerolsbach (SZ) Mit acht goldenen und 32 silbernen Ehrenabzeichen hat der Landkreis Pfaffenhofen am Montagabend langjährige Mitglieder der Feuerwehren aus den südlichen Gemeinden geehrt.

Landrat Martin Wolf würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen, die seit 25 oder sogar 40 Jahren in der Wehr aktiv sind. Für ihre hohe Professionalität nannte er ein aktuelles Beispiel.

Rund 3200 Feuerwehrleute sind im Landkreis Pfaffenhofen in 85 Freiwilligen Feuerwehren aktiv. Die Zahl der Frauen steige kontinuierlich an, freute sich der Landrat und wertete das als Erfolg der Jugendarbeit. In diesem Jahr rückte die Wehr im Kreis bereits zu rund 2200 Einsätzen unterschiedlicher Art aus. Wolf hob besonders die Professionalität hervor, mit der die Ehrenamtlichen agieren und die der von Berufsfeuerwehren nicht nachstehe: "Man merkt als Außenstehender keinen Unterschied. "

Besonders deutlich wurde das bei dem Katastropheneinsatz in der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg am 1. September. Die Einsatzkräfte waren damals schnell am Einsatzort und konnten durch ihr umsichtiges und professionelles Handeln die ganz große Katastrophe verhindern. Der Landrat dazu: "Ein besseres Signal an die Menschen im Landkreis können wir nicht geben, als zu zeigen, dass wir mit einer Raffinerieexplosion zurechtkommen. " Ungeachtet des großen Kompliments zum Einsatz der Rettungskräfte war Wolf bewusst, dass die Menschen in der Umgebung der Raffinerie sicherlich noch länger brauchen werden, um die Ereignisse verarbeiten zu können.

Damit bei einem Einsatz alles wie ein Räderwerk ineinander greife, seien Schulungen und Weiterbildungen wichtig, betonte Kreisbrandrat Armin Wiesbeck. Als "höchstes Lob" empfand er, dass nach dem Unglück auf dem Raffineriegelände die Feuerwehrschule Geretsried sich einen Tag Zeit genommen hatte, um sich bei den Einsatzkräften über den Ablauf zu informieren.

Was den Landrat besonders an den Feuerwehren im südlichen Landkreis beeindruckt: Dass die einzelnen Ortsfeuerwehren zusammenarbeiten und nicht mehr jede auf eine 100 Prozent-Ausstattung drängt. Er betonte: "Ich bin froh um jede Wehr, die wir haben. Auch in den kleineren Ortschaften. " Als Herausforderung sah er, dass immer mehr Aktive aus beruflichen Gründen bei einem Alarm nicht mit ausrücken können.

Um hier Abhilfe zu schaffen, entwickelte die Gemeinde Gerolsbach schon vor einigen Jahren ein Feuerwehrkonzept. Es sieht unter anderem vor, dass zwei Ortsteile zusammenarbeiten, um die Tagesstärke erfüllen zu können. Bürgermeister Martin Seitz sagte: "Wir können die Tagesstärke deshalb immer garantieren. " Außerdem gibt es in der Gemeinde ein zentrales Lager für Ausrüstungsmaterialien der Feuerwehren. Und die Gemeinde sorgt dafür, dass die Ortsfeuerwehren technisch aktuell sind: Heuer bekommen drei Ortsteile neue Feuerwehrfahrzeuge. Der Hauptort Gerolsbach selbst werde in etwa fünf Jahren eines bekommen, so Seitz. Wichtig war allen Rednern der Nachwuchs bei der Feuerwehr. "Wir müssen alles tun, um die Jugend rechtzeitig einzubauen", sagte der Landrat. Dabei setzte er, genauso wie der Kreisbrandrat, auf die Feuerwehrleute, die schon seit Jahren dabei sind. Der gemeinsame Appell von Wolf und Wiesbeck an die Ehrenamtlichen: "Bleibt bei der Stange, gebt den Erfahrungsschatz an die Jüngeren weiter und seid ihnen ein Vorbild. "

Gerlinde Drexler