Schrobenhausen
Pipinsrieder Lieblingsgegner

Der Aufsteiger gewinnt erneut gegen Fürth II - Wochen bis zur Winterpause könnten nun vorentscheidend werden

05.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr
Keineswegs am Boden: Der FC Pipinsried entführte aus Fürth drei extrem wichtige Punkte, und Ünal Tosun erzielte hierbei den entscheidenden Treffer zum 2:1-Endstand. −Foto: S. Kerpf

Fürth/Pipinsried (SZ) In den letzten vier Spielminuten hat der FC Pipinsried ein verrücktes Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth II noch in einen 2:1-Sieg umgedreht. Zeit, um durchzuschnaufen, bleibt dennoch nicht. "Jetzt kommen die gefährlichen Wochen", sagt Vereinspräsident Konrad Höß.

Eigentlich war klar, dass noch etwas passieren würde. Schon zweimal hatte das Aufeinandertreffen zwischen dem FC Pipinsried und der SpVgg Greuther Fürth II schließlich erst in der Verlängerung geendet: Einmal im Juni, als der FCP mit einem 3:2-Auswärtssieg nach 120 Minuten in die Regionalliga aufgestiegen war. Das andere Mal dann im August, als der Pipinsrieder Heimsieg erst ein paar Wochen später nach einem Sportgerichtsurteil bestätigt wurde. Am Samstag nun war es genau genommen keine Verlängerung, aber eben die extrem spannende Schlussphase inklusive Nachspielzeit, in der der Fürther Stefan Maderer mit Rot vom Platz musste (89.), in der Kasim Rabihic anschließend den Ausgleich (90.) und Ünal Tosun sogar noch den Siegtreffer des FCP erzielten (90.+4). Spät, aber nicht unverdient hatten die Gäste die Führung von Marco Wiedmann (44.) gedreht. Mit 23 Punkten auf dem Konto hat der Aufsteiger Stand jetzt gute Chancen, die Regionalliga zu halten.

Zumindest liegt der FC Pipinsried aktuell noch voll im Plan, wenn es nach der (vor der Saison aufgestellten) Rechnung seines Präsidenten geht. "20 Punkte in der Hinrunde, 20 Punkte in der Rückrunde - dann müsste es reichen", so Höß' grobe Vorgabe. Exakt 20 Punkte hat der Dorfklub in seiner ersten Regionalligahinrunde geholt, am Samstag zudem die ersten drei der zweiten Saisonhälfte. "Das, was sich momentan bei uns abspielt, ist sensationell", sagt Höß.

Ein Anlass zur Selbstzufriedenheit seien der zweite Auswärtssieg und der Sprung auf Platz zwölf in dieser "englischen Woche" dennoch nicht. Ganz im Gegenteil: Höß, der am Samstag in Heimstetten die beiden nächsten Pipinsrieder Heimspielgegner (FC Unterföhring und VfB Eichstätt) beobachtete, sieht gerade jetzt die vielleicht entscheidenden Wochen auf seine Mannschaft zukommen. "Jetzt kommen ganz gefährliche Partien. Da muss man Warnungen aussprechen", bekräftigt der Präsident wohl nicht ohne Grund.

Schon mehrmals in dieser Saison schien der FCP "über den Berg" und vollständig in der Regionalliga angekommen, doch immer wieder gab es Rückschläge. Das aktuellste Beispiel: ein absolut enttäuschendes 0:3 beim Abstiegsduell in Seligenporten. "Man darf nur nicht meinen, es läuft jetzt von alleine. Erst recht nicht gegen die vermeintlich leichteren Gegner", so Höß. Mit dieser Einstellung könne auch das Heimspiel gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Unterföhring am kommenden Samstag (14 Uhr) ein Problem werden. Sollte die eigene Mannschaft das jedoch beherzigen, könne man aufgrund der spielerischen (und inzwischen auch taktischen) Fähigkeiten die Klasse halten. Auf eine Verlängerung in Form einer Abstiegsrelegation könnte man in Pipinsried jedenfalls gut und gerne verzichten.