Schrobenhausen
Online-Petition wegen der Bäume in der Altstadt gestartet

Rathaus: Der Lenbachplatz soll so grün wie möglich bleiben

17.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:16 Uhr
Mit diesem Foto in ihrem Baustellen-Newsletter hat die Stadt Schrobenhausen die Diskussion um das neue, mobile Grün zusätzlich befeuert. Dieser Busch wurde als Muster für das neue, bewegliche Grün präsentiert. Stadtbaumeister Westermair betonte jetzt, man habe hier nur das Gewicht des Topfs getestet. −Foto: Stadt Schrobenhausen

Schrobenhausen (SZ) Es knarzt mal wieder im Gebälk: Verärgerte Bürgerinnen und Bürger haben jetzt im Internet eine Online-Petition gestartet, mit dem Ziel, das Fällen der Bäume in der Altstadt im Zuge der Sanierung zu verhindern. Stadtbaumeister Axel Westermair möchte die aufgebrachten Gemüter gern beruhigen. Er sagt: "Da sind einige Missverständnisse im Raum - wir wollen gerade am Lenbachplatz möglichst viele eingepflanzte Bäume haben."

Das Konzept mit dem mobilen Grün habe tatsächlich den Vorteil, flexibler bei der Nutzung der Flächen zu sein, sagt Westermair. Aber gerade der Lenbachplatz solle ja weitgehend autofrei sein. Deshalb gebe es auch gar keinen Grund, hier stationäres Grün gegen mobile Lösungen auszutauschen.

Aber: "Es ist nicht auszuschließen, dass es am Ende der Sanierung nicht die gleichen Bäume sein werden, die am Lenbachplatz stehen", sagt Westermair. "Denn die Bäume machen alles andere als einen gesunden Eindruck. Sie haben war im April schön geblüht, aber im Mai sollte sie eigentlich anders aussehen. Wir haben die Befürchtung, dass einige der Bäume den Umbau nicht überleben werden." Die Stadt wolle diesbezüglich noch ein Baumgutachten einholen.

Grundsätzlich sei es so, dass es natürlich auch nach der Altstadtsanierung noch fest eingepflanzte Bäume in der Lenbachstraße geben soll. Es gibt zwei Kriterien, die dabei eine Rolle spielen: Es muss natürlich konzeptionell Sinn machen, es muss aber auch technisch möglich sein. "Die Lenbachstraße ist unter der Erde voll von Leitungen: Strom, Gas, Wasser, Kanal, Fernwärme", zählt der Stadtbaumeister auf, "aber ein Baum braucht auch Platz fürs Wurzelwerk."

Geklappt habe es zum Beispiel vor dem Milano. Die Flächen dort sind eh nicht für Parkplätze geeignet, also kommen dort fest eingepflanzte Bäume hin. Auch bei den nächsten Bauabschnitten werde man natürlich mit möglichst viel stationär eingepflanzten Bäumen arbeiten, versprach der Stadtbaumeister am Donnerstag.

Ein Missverständnis gab es auch beim mobilen Grün, wie Westermair mitteilt. Die Stadt hatte ja in ihrem Newsletter mitgeteilt: "Hier ein Muster des zukünftigen beweglichen Grüns. Jeder Gastronom, der eine Mehrzweckfläche beantragt, bekommt vier solcher Bauminseln. Die Bepflanzung wird ähnlich wie auf dem Foto aussehen, nur der Blumentopf wird hellgrau werden." Auf dem Foto war allerdings kein grüner Baum zu sehen, sondern eher ein roter Busch.

"Nein, das ist kein Muster für das mobile Grün", stellt Stadtbaumeister Westermair jetzt klar, "der Bauhof hat nur mal etwas, was gerade verfügbar war, in einen Topf gepflanzt, um das Gewicht zu testen. Wir wollten herausfinden, was wir überhaupt transportieren können." Nächste Woche seien die Städteplaner wieder da, dann werde man weiterreden.

Mathias Petry