Oberlauterbach
Der Schutzpatron Deutschlands

Am 29. September ist der Gedenktag des Heiligen Michael seine Symbole sind das Schwert, die Lanze und die Rüstung

28.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:25 Uhr

Der Schutzengel gegen das Böse: Der Heilige Michael in der Darstellung als Engel in Kriegertracht, der mit einer Lanze den Teufel in Form eines Drachens durchbohrt in der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wenzeslaus in Oberlauterbach. - Foto: Hans Hammer

Oberlauterbach (SZ) Schon ab dem vierten Jahrhundert keimte die Verehrung des Heiligen Michael auf. Bereits Mitte des fünften Jahrhunderts wurde ihm an einem 29. September die Kirche St. Michele an der Via Salaria in Rom durch Papst Leo I. geweiht. Papst Gelasius legte dann im Jahr 493 den Festtag des Heiligen Michael und aller Engel auf diesen 29. September fest.

Der Erzengel Michael ist vornehmer Fürst und der Anführer der himmlischen Heerscharen. Er ist der Erzfeind des Teufels. Deshalb wird er auch der Drachentöter genannt, weil er den Teufel in Form eines Drachens durchbohrt. Er gilt als mächtigster Engel, beschirmt die Kirche und ist Schutzengel gegen das Böse. Michael war nach der Überlieferung der Engel, der mit dem Schwert Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben hat und den Baum des Lebens bewachte.

Sein Name ist abgeleitet aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie "Wer ist wie Gott".

Der Heilige Michael ist Schutzpatron der armen Seelen und der Sterbenden, der Soldaten, Apotheker, Sanitäter und Kaufleute, der Bäcker, Drechsler, Schneider, Glaser, Maler, Zinngießer und der Bankangestellten. Er wird angerufen gegen Blitz und Unwetter und für einen guten Tod.

Im Volksmund wird der Gedenktag des Heiligen Michael Michaelis oder Michaeli genannt. Als Lostag in den Bauernregeln hatte der Michaelstag am 29. September eine besondere Bedeutung. Die Ernte war eingebracht und die Bauern hatten Geld für ihre Erzeugnisse eingenommen. Also konnte man zu Michaeli seine fällige Pacht bezahlen und die Dienstboten entlohnen. Wer sich einen neuen Dienstherrn suchen und umziehen wollte oder musste, der tat es zu diesem Datum. Michaeli ist also das herbstliche Gegenstück zu Maria Lichtmess am 2. Februar.

Nach den heißen Erntewochen im Juli und August war vor den Kirchweihtagen an diesem Bauernfeiertag der rechte Zeitpunkt für einen herbstlichen Markttag - einem Bauern- und Gesindemarkt. Die Haupternte ist eingebracht, ein guter Grund zum Feiern. Der Brauch der Michaelidult am 29. September ist so alt wie die Geschichte der anderen Schrobenhausener Jahrmärkte. Seit 1880 ist der Michaelitag als landesweiter Feiertag abgeschafft. Die Michaelidult kann darum nicht mehr genau am Michaelstag stattfinden. Sie ist nach der neuen Marktordnung der Stadt Schrobenhausen jetzt jeweils am letzten Sonntag im September. Um Michaeli bildeten sich auch wichtige Bauernregeln. Beispielsweise war das der Termin für die Wintersaat: "Um Michaeli in der Tat, gedeiht die beste Wintersaat."

An die Zeit, in der das elektrische Licht noch nicht selbstverständlich war, erinnert der Spruch: "Es holt herbei St. Michael, die Lampen und das Öl." Der Heilige Michael ist außerdem der Schutzheilige Deutschlands, was nur noch wenige wissen.

Der Heilige Michael wird als Streiter Gottes dargestellt als Engel in Ritterrüstung mit Helm, (Flammen)-Schwert oder Lanze und Schild, der den Satan als Drachen durchbohrt. Manche Darstellungen zeigen ihn auch mit Waage, die das Gute und Böse abwägt. ‹ŒHans Hammer