Karlshuld
Noch Klärungsbedarf bei Erweiterung der Kläranlage

Karlshulder Gemeinderäte suchen mit den Kollegen aus Königsmoos nach Kostenoptimierungen

13.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:47 Uhr
Ein Bewegungspark für Bürger ist in Karlshuld hinter der Schule angelegt worden. −Foto: Foto: Preckel

Karlshuld (SZ)) Noch erhebliches Konfliktpotenzial zwischen den Gemeinden Karlshuld und Königsmoos besteht bei der notwendig gewordenen Erweiterung der gemeinsam betriebenen Kläranlage in Karlshuld.

Wie berichtet ist die mit einem Vakuumsystem ausgestattete Abwassereinrichtung beider Kommunen an der Ach in Karlshuld an ihre Kapazitätsgrenze angelangt und muss saniert beziehungsweise ausgeweitet werden. Doch wie soll das geschehen? Im Raum stehen verschiedene Varianten mit jeweils mehreren Millionen Euro an Kosten. Die Gemeinderäte aus Karlshuld und aus Königsmoos konnten sich noch nicht einigen.

Schon im Februar hatte das Ingenieurbüro Wipfler aus Pfaffenhofen vier Alternativen ausgearbeitet und diese den beiden Gemeinden in getrennten Sitzungen vorgestellt. Die teuerste Variante war der Neubau einer separaten Kläranlage für Königsmoos, die aber eigentlich beide Gemeinden, weil dafür rund 4,5 Millionen Euro fällig würden, verhindern wollen. Bei den drei anderen Alternativen einer Erweiterung jedoch liegen die Meinungen der beiden Gremien noch weit auseinander.

"Es geht um die Wirtschaftlichkeit und Kostenoptimierung", sagte dazu Bürgermeister Karl Seitle bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag in Karlshuld. Die Vorschläge des Fachbüros drehen sich um die Klärung des Abwassers mit einer anaeroben Schlammstabilisierung, einer aeroben Schlammstabilisierung mit vorgeschalteter Denitrifikation und einer aeroben Schlammstabilisierung mit sogenannter intermittierender Denitrifikation. Viel fachchinesisch auch für die Gemeinderäte, die sich in die Materie einarbeiten müssen, um den besten Weg ausfindig zu machen. Das tat auch Gemeinderat Frank Richlich aus Karlshuld (CSU), der nach eigenen Berechnungen auf ganz andere, und zwar für den Bürger kostengünstigere Ergebnisse kam. Zu einer Entscheidung konnten sich die Räte aus Karlshuld am Dienstag nicht durchringen. Jetzt soll die beste Variante bei einer gemeinsamen Sitzung beider Ratsgremien am kommenden Montag ausgelotet werden, oder, wie ebenfalls vorgeschlagen, die Planungen sollen dem Kommunalen Prüfungsverband zur Entscheidung vorgelegt werden.

Erfreulicher dagegen ist, dass eine Baumaßnahme der Gemeinde fast abgeschlossen ist: Hinter der Schule in Karlshuld ist für rund 300000 Euro ein Bewegungspark für die Bürger entstanden, der demnächst seiner Bestimmung übergeben werden soll. Etwa die Hälfte der Kosten fördert das Leader-Programm.

Günter Preckel