Neuburg
Mit Piano und Saxofon

Birdland-Jazz-Club: Claus Raible heute zu Gast - Denis Gäbel spielt am Samstag mit seinem Quartett

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr
Der Saxofonist Denis Gäbel (links) tritt am Samstag im Birdland auf, der Pianist Claus Raible heute. −Foto: Stürtz/Matthey

Neuburg (SZ) Im BirdlandJazz-Club tritt heute Claus Raible mit seinem Piano Trio auf.

Der Saxofonist Denis Gäbel wird mit seinem aktuellen Quartett den Samstag gestalten. Für beide Konzerte sind noch wenige Sitzplätze an den Tischen links möglich.

Im Jazz neuzeitlicher Prägung stellen die manischen In-den-Flügel-Grapscher oder die testosterongesteuerten Ellenbogen-auf-die-Tastatur-Drescher eine Art Modetrend dar. Scheinbar ist es verboten, einfach nur Klavier zu spielen, ganz zu schweigen von der Verwendung altbackener Standard-Ingredienzien. Der Münchner Pianist Claus Raible, vielen Birdland-Fans nicht nur durch seine 2004 in den Katakomben der Hofapotheke aufgenommene Trio-CD mit Ed Thigpen und Martin Zenker bekannt "zieht einfach sein Ding durch", heißt es in der Ankündigung. Und weiter: "Schließlich weiß er genau, dass nur der Bebop mit seinen temporeichen harmonischen Wendungen die Spreu vom Weizen zu trennen vermag. " Bemerkenswert ist, dass der 51-Jährige immer wieder eine neue Tür zur puristischen Lehre. Mit dem Drummer Alvin Queen und seinem Bassisten-Freund Giorgos Antoniou erzeugt der feine Techniker ein dichtes energetisches Kraftfeld. Die drei spüren den Geheimnissen von Tadd Dameron, Bud Powell oder Elmo Hope nach und stoßen dabei auf ihre eigenen Stärken. Raible und Co. haben den Bebop bis in alle Nervenbahnen verinnerlicht. Mit Nostalgie hat das nichts zu tun. Eher mit Identität, Integrität und Glaubwürdigkeit.

New York war und ist für jeden teutonischen Jazzmusiker immer noch der Sehnsuchtsort Nummer eins, die Metropole des originären Jazz, "mit diesem besonderen Spirit, den man sonst nirgendwo findet", erklärt der Tenorsaxofonist Denis Gäbel. "Den Gedanken, zur für mich inspirierendsten Quelle des Jazz zu fliegen und ein Album aufzunehmen, hatte ich schon, seit ich 2006 einen Teil meines Studiums dort absolvierte. Vor drei Jahren erlebte ich dann erneut Clarence Penn im New Yorker Club ´Smalls` und beschloss: Ich ziehe das jetzt durch! Ich wollte unbedingt diesen speziellen Sound und die Energie der dortigen Szene einfangen! " Gesagt getan: Gäbel nahm das Album "The Good Spirits" (Mons/New Arts) mit Penn und anderen "Cats" der New Yorker Szene auf und landete im zurückliegenden Jahr eine faustdicke Überraschung. Dass der 39-Jährige, dessen Sound das Fachblatt "Downbeat" mit dem eines Sonny Rollins vergleicht, nun gar seine Traumbesetzung mit auf Tournee nimmt, ist der nächste Teil der Realisierung eines persönlichen Traumes. Wenn Gäbel mit den "guten Geistern" Sebastian Sternal (Piano) , Reuben Rogers (Bass) und Clarence Penn (Drums) nach Neuburg kommt, wäre jeder Fan gut beraten, einen Weltklasse-Saxofonisten aus Deutschland bei der Arbeit zu beobachten. Allzu viele davon gibt es ja nicht.

Karten können telefonisch unter der Nummer (08431) 41233, per Internet über www. birdland. de oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse.