Schrobenhausen
Mit Käpt'n Ahab auf der Paar

Die Ortsgruppe Schrobenhausen des Bundes Naturschutz war auf Bootstour

19.09.2021 | Stand 25.09.2021, 3:34 Uhr
Kurz vor der Kothmühle setzten alle drei Boote auf. −Foto: Budke

Schrobenhausen - Einen besseren Tag hätte sich der Bund Naturschutz, Ortsgruppe Schrobenhausen, kaum für eine Bootstour wünschen können: Sonnig und warm war es und so nutzten die Kinder, die mitgefahren waren, am Ende die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad in der Paar.

"Wir waren froh über ein paar Wolken", erzählt Gitti Sandner nach der Bootsfahrt, denn die Sonne schien teilweise schon sehr heiß vom Himmel. 43 Kinder und Erwachsene waren bei der Tour dabei. Um 10 Uhr morgens trafen sich alle an der Aumühle. Dort wurden zuerst die Boote startklar gemacht, die die Gruppe vom Kreisjugendring ausgeliehen hatte. Zuvor hatte bereits ein Erwachsener die Paar abgefahren, um umgefallene Bäume, sonstige Unwegsamkeiten und natürlich einen geeigneten Brotzeitplatz ausfindig zu machen.

Nach einer Stunde waren die drei großen Boote bereit und die Fahrt konnte beginnen. Aus Sicherheitsgründen trugen alle Kinder eine Schwimmweste: "Die Paar ist recht tückisch", weiß Gitti Sandner. Sie erklärt: "In den Kurven oder an bestimmten Stellen setzt sich Kies ab und dann geht es wieder streng runter - da muss man schon aufpassen." Auch das Steuern der Boote war nicht so ganz einfach: "Man paddelt und paddelt, aber bei acht von zehn Kurven landet man doch in den Brennnesseln", lacht Sandner. Sie weiß, wie viel Spaß die Kinder daran hatten.

Unterwegs wurde Brotzeit gemacht: "Da haben wir ganz tolle Tiere gesehen", erzählt Sandner, die ja auch sonst mit der Kindergruppe "Die Eisvögel" vor allem im Goachat unterwegs ist. Schmetterlinge, wie zum Beispiel einen Weidenbohrer, oder auch Libellen haben die Kinder und Erwachsenen entdeckt. Auch Mäuse und Frösche wurden gesichtet. "Das war sehr erlebnisreich", freut sich Gitti Sandner, "aber das interessanteste war der Schuss." Direkt vor der Kothmühle wurde es spannend, dort wird das Wasser etwas schneller, aber es gibt auch Steine und Untiefen zu umfahren: "Da sind alle Boote aufgesessen." An der Kothmühle war die Fahrt zu Ende: "Bis die Erwachsenen die Boote gereinigt hatten, waren alle Kinder im Wasser." Mit den Schwimmwesten war das ja überhaupt kein Problem und vor allem eine schöne Abkühlung. Auf das sonst übliche Stockbrot wurde verzichtet, denn es war sehr trocken, da sollte kein Risiko eingegangen werden.

Ein besonderer Gast war auf der Fahrt mit dabei: Käpt'n Ahab alias Peter Bernhart, der mit 83 Jahren nicht nur der älteste Mitfahrer war, sondern wohl auch der erfahrenste: Er hat die komplette Donau in Etappen mit einem Floß bereist. Über den Bund Naturschutz entstand der Kontakt vor vielen Jahren und Bernhart initiierte die Bootstour vor vielen Jahren. Seitdem sind die Naturschützer schon mindestens zehn Mal gefahren, schätzt Gitti Sandner, die letzte Fahrt lag allerdings schon zehn Jahre zurück: "Als wir unseren Käpt'n Ahab dieses Jahr eingeladen haben, hat er sich wirklich sehr gefreut", berichtet Gitti Sandner. Nächstes Jahr möchte sie gern die Bootsfahrt wieder anbieten, auch wenn sie sich auf einem "wackligen Boot nicht mehr ganz so sicher fühlt" wie früher. Aber: "Alle hatten so viel Spaß und vor allem für die Kinder ist so ein zwangloser Tag in der Natur einfach eine tolle Sache."

SZ