Schrobenhausen
Mehr als bunte Bilder und Buchstaben

Graffiti-Workshop im Jugendzentrum GreenHaus: Zehn Jugendliche lernten die Kunst der Sprayer kennen

18.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:28 Uhr
Das Häuschen am Skaterplatz hat einen neuen Anstrich bekommen, −Foto: Projekt NetzwerkJugend

Schrobenhausen (SZ) Ein sonniger Morgen am Wochenende - perfekt für den ersten Graffiti-Workshop des BDKJ Neuburg-Schrobenhausen und des Netzwerks Jugend.

Zehn Workshop-Teilnehmer sind dazu ins Jugendzentrum GreenHaus in Schrobenhausen gekommen.

Katja Faig und Franz Stoß vom Jugendzentrum begrüßen ihre Gäste kurz und dann kann es schon losgehen, die Gruppe startet in den ersten Teil des Tages, in dem die beiden aktiven Sprüher und Workshop-Leiter, Florian und Christian - aka "Frost" und "Keis" - den Teilnehmern viel Interessantes unter anderem über die Entstehung der Graffitis in den USA und die Entwicklung der Kunstform aus dem Hip Hop näherbringen. Auch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse kommen hierbei nicht zu kurz und vermitteln, mit wie viel Motivation, Leidenschaft und auch Werten die beiden für ihr Graffiti leben und arbeiten.

Dabei stellt sich heraus, dass sich Sprüher und BDKJler gar nicht so fern sind und für beide Gruppen der Respekt, die Toleranz und die Anerkenntnis der Talente der Menschen ganz erhebliche Werte sind. Graffiti öffnet jungen Menschen neue Wege, Gefühle auszuleben, Kunstwerke zu erschaffen und eventuell sogar eine Basis für gestalterische Berufe aufzubauen. Sehr wichtig ist es den beiden Sprühkünstlern aus Ingolstadt, auf die Möglichkeiten und absolute Notwendigkeit des legalen Graffiti-Sprühens einzugehen und im Gegensatz dazu deutlich auf die Folgen des illegalen Sprühens für die Jugendlichen hinzuweisen: Zu möglichen Vorstrafen komme in der Regel ein großer finanzieller Schaden durch die Kosten für die Beseitigung illegaler Bilder. "Mit illegalem Sprühen verbaut ihr euch so viel in eurer Zukunft", ist eine der Kernaussagen der langjährig erfahrenen Graffiti-Experten. Nach einer kurzen Pause geht es in den ersten praktischen Teil des Workshops: die Teilnehmer wählen sich Namen aus und taggen sie, also bringen diese in cooler Schrift zu Papier. In mehreren Schritten gestaltet jeder Teilnehmer den eigenen Künstlernamen. Die Workshop-Leiter zeigen hierzu Tricks und Feinheiten am Flipchart und unterstützen jeden Einzelnen in der kreativen Arbeit: Räume füllen, Outlines setzen, Schatten integrieren, Stabilität erzeugen und vieles mehr gibt es da zu tun.

Konzentriert und gut gelaunt arbeiten die Teilnehmer zusammen mit Frost und Keis an ihren Entwürfen. So entstehen die ersten Motive für spätere Graffiti-Kunstwerke. Zum Abschluss werden vor der Mittagspause noch Bücher und Graffiti-Magazine durch die Teilnehmerreihen gereicht. So können sich alle Ideen und Anregungen für den Nachmittag an den Wänden holen.

Am Nachmittag geht es zum naheliegenden Schrobenhausener Skatepark. Zunächst erfolgt die Einweisung in die Schutzausrüstung, um den sicheren Ablauf des Arbeitens mit den Dosen zu gewährleisten. Anschließend werden verschiedene Sprühköpfe, sogenannte Caps, vorgestellt und erste Übungen gesprüht. Schließlich erschaffen die Teilnehmer zusammen mit den Graffiti-Künstlern aus Ingolstadt ihre Kunstwerke an und in der Hütte beim Schrobenhausener Skatepark, die von der Stadt Schrobenhausen hierfür zur Verfügung gestellt wurde.

Schon am späten Vormittag hatte man sich in der Planungsphase entschieden, als kleines Dankeschön für die schöne Atmosphäre und freundliche Bewirtung den Namen des Jugendzentrums an den Wänden der Skaterhütte zu verewigen. Der Tag endet nach erfüllenden acht Stunden und dem Hinterlassen der Teilnehmernamen an der Hüttenvorderwand mit zufriedenen Gesichtern der Teilnehmer. Jeder konnte viel erfahren, dazulernen und Neues entdecken. So geht ein - wie sich alle einig waren - sehr gelungener Tag im GreenHaus und am Skatepark zu Ende.