Schrobenhausen
"Volksparteien abgestraft"

Stimmen Schrobenhausener Landespolitiker

15.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:28 Uhr
  −Foto: Spindler, Jürgen, Schrobenhausen

Schrobenhausen (mpy) Beim Kampf um die Plätze im Maximilianeum war das Schrobenhausener Land diesmal wieder nur Zuschauer, denn die Musik spielt immer mehr in Neuburg.

Zwei Schrobenhausener gibt es aber doch, die in der Landespolitik eine Rolle spielen, beziehungsweise gespielt haben: Thomas Bauer und Rudi Peterke.

Als wir ihn erreichten, wirkte noch der Schock der ersten Hochrechnung: Thomas Bauer (63), Noch-CEO der Bauer AG und Präsidiumsmitglied der Bayerischen CSU. Bauer weilt gerade geschäftlich in Russland, für eine kurze Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung fand er trotzdem Zeit: "Natürlich enttäuscht mich das Ergebnis", sagte er. "Wir von der CSU müssen dieses demokratisch annehmen. Ich finde es besonders frustrierend, dass die Volksparteien im Übermaß von der Bevölkerung abgestraft wurden. Damit wurde das enorme Engagement der vielen Menschen in den Orts- und Kreisverbänden nicht gesehen, die die Volksparteien zur engagiertesten Kraft in unserer Demokratie machen. " Seine Beobachtung: "Wenige Themen von relativ geringer Bedeutung wurden wichtiger genommen als die exzellente Lage Bayerns. "

Auch Rudi Peterke (72), der von 1996 bis 2008 als erst zweiter Schrobenhausener überhaupt Mitglied des Bayerischen Landtags war, zeigte sich gestern vom Wahlausgang getroffen. Er verfolgte die Stimmauszählung von daheim aus, natürlich in ständigem Kontakt mit den Parteifreunden. "Das ist ein ganz, ganz schlechtes Ergebnis", sagte er. "Wenn ich dem Ganzen überhaupt etwas Positives abgewinnen könnte, dann, dass der Abwärtstrend kurz vor der Wahl noch gestoppt werden konnte. " Denn die Umfragen sahen ja zwischenzeitlich weit düsterer als das Endergebnis aus. "Jetzt muss man das Beste draus machen", sagte Peterke, "denn es geht nicht die CSU, sondern um unser Land. " Bei der Suche nach Gründen ist der alte Polit-Fuchs Peterke natürlich genauso vorsichtig wie seine Kollegen in München. Einen Satz ließ er sich aber doch entlocken: "Vielleicht hätte das Verhältnis zwischen Söder und Seehofer etwas positver nach außen verkauft werden können. "