Schrobenhausen
Noch mehr Briefwähler

Die Wahlämter von Stadt und Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen haben alle Hände voll zu tun

21.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr
Die Briefwahlunterlagen sind gefragt: Hans Wolkersdorfer, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen, und Sachbearbeiterin Magdalena Mair, haben den Überblick. −Foto: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) Die Landtags- und Bezirkstagswahl am 14. Oktober rückt näher. Die meisten Wahlplakate hängen. Die Wahlunterlagen sind verschickt. Die Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen war beim Versand früher dran als die Stadt. Deshalb gibt es dort auch schon einen spürbaren Rücklauf - und der zeigt: Die Zahl der Briefwähler steigt weiter.

"Bis jetzt haben wir schon über 1000 Anträge für Briefwahlunterlagen vorliegen", betont Hans Wolkersdorfer. Der Geschäftsleiter der Verwaltungemeinschaft Schrobenhausen ist als Wahlleiter zuständig für den ordnungsgemäßen Ablauf der anstehenden Abstimmung. Er rechnet damit, dass in den nächsten Tagen noch sehr viel mehr Anträge eingehen werden. Wolkersdorfer geht davon aus, dass sich der Trend der vergangenen Jahre auch diesmal fortsetzt und die Zahl der Briefwähler bei der Landtags- und Bezirkstagswahl noch weiter steigen wird. Insgesamt sind bei der Verwaltungsgemeinschaft zirka 7200 Wahlberechtigte registriert. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst lag der Anteil der Briefwähler bei rund 40 Prozent. Wegen der zunehmenden Zahl derjenigen, die sich die Wahlunterlagen nach Hause schicken lassen, wurde für die zur Verwaltungsgemeinschaft gehörende Gemeinde Langenmosen sogar ein weiterer Briefwahlbezirk eingerichtet. Die Gemeinden Gachenbach und Waidhofen haben schon länger zwei Briefwahlbezirke.

Weil die Stadt Schrobenhausen die Wahlunterlagen erst am vergangenen Wochenende verschickt hat, kann Wahlleiter Herbert Beck noch wenig dazu sagen, wieviele Briefwähler es diesmal geben wird. Klar ist aber auch bei der Stadt: Es werden mehr sein als beim vergangenen Mal. Die Zahl der Briefwähler wächst von Wahl zu Wahl, weiß Beck. Bei der zurückliegenden Bundestagswahl hatten in Schrobenhausen zirka 34 Prozent der rund 12600 Wahlberechtigten einen Antrag auf Briefwahl gestellt. Wie viele es diesmal sein werden, steht erst kurz vor der Abstimmung am 14. Oktober fest.

Denn noch bis zum Freitag, 12. Oktober, um 15 Uhr können noch Briefwahlunterlagen bei den zuständigen Wahlämtern beantragt werden - in besonderen Fällen auch bis Samstag, 13. Oktober, um 15 Uhr oder sogar noch am Wahltag selbst. Dafür muss man jedoch glaubhaft versichern, dass man die Wahlunterlagen nicht erhalten hat, oder mit einem Attest belegen, dass man auf Grund von Krankheit keinen früheren Antrag stellen konnte. Wer so spät dran ist, muss die Unterlagen jedoch persönlich abholen. "Mit der Post geht da nichts mehr", erklärt Beck.

Wer durchs Schrobenhausener Land fährt, merkt auch an der Plakatierung entlang der Straßen, dass die heiße Phase des Wahlkampfs begonnen hat. Mittlerweile dürfte der Großteil der Plakate gehängt sein. Nach übereinstimmender Einschätzung der Wahlleiter Beck und Wolkersdorfer sind es diesmal nicht ganz so viele wie in zurückliegenden Wahlkämpfen. Etliche der insgesamt 17 Parteien, die für den nächsten bayerischen Landtag kandidieren (für den Bezirkstag bewerben sich 14 Parteien), haben bis jetzt ganz auf Wahlplakate verzichtet. Und alle haben sich an die Vorschriften gehalten und erst Anfang September mit der Plakatierung begonnen.

In der Stadt Schrobenhausen fallen auf Grund der Umbauarbeiten in der Lenbachstraße und der umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Pöttmeser Straße etliche Flächen weg, die bei früheren Wahlkämpfen bei den Parteien sehr beliebt waren. So dürfen in der gesamten Innenstadt, am Bürgermeister-Stocker-Ring, in der Bürgermeister-Götz-Straße und in der Pöttmeser Straße diesmal keine Plakate auf öffentlichen Flächen angebracht werden. Auch die großen Plakatwände im Norden und Süden der Lenbachstraße, die in der Vergangenheit für alle Parteien zur Verfügung standen, entfallen diesmal. "Das ist momentan nur störend ", erläutert Schrobenhausens Wahlleiter Beck. Ansonsten gebe es wenig Einschränkungen, wenn die Verkehrssicherheit nicht eingeschränkt sei. Insgesamt hat die Stadt Schrobenhausen 60 Plakate pro Partei auf öffentlichen Flächen genehmigt - eine ausreichende Zahl, wie man bei der Verwaltung aus bisherigen Erfahrungen weiß.

Nicht ganz so großzügig ist man bei der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen. In Waidhofen, Brunnen, Berg im Gau und Langenmosen wurden sechs normal große Plakate pro Partei genehmigt, Großplakate dürfen auf öffentlichem Grund überhaupt nicht aufgestellt werden. Einzige Ausnahme ist die Gemeinde Gachenbach: Dort dürfen die Parteien bis zu 20 Plakate, darunter drei Großplakate, anbringen. Nicht jede Partei nutze das aus, erklärt Bürgermeister Alfred Lengler (CSU), der keinen Grund für unnötige Einschränkungen sieht. Denn: "Es ist halt Wahlkampf."