Schrobenhausen
Kurzfilme bei "Shorts made in SOB"

Premiere einer neuen DramFilm-Produktion und Wiederholung von "13. Juni 1944"

13.03.2022 | Stand 18.03.2022, 3:35 Uhr
Marcus Siebler bei der letzten Ausgabe der "Shorts made in SOB" vor zwei Jahren, im Gespräch mit den "Sinnlos"-Hauptdarstellern Stefan Reischl und Annika Ziegltrum. −Foto: Heidrun Budke

Schrobenhausen - Nachdem es im vergangenen Jahr erstmals seit 2009 weder einen neuen Film der Schrobenhausener DramFilm-Gruppe noch das beliebte Kurzfilmwochenende "Shorts made in SOB" gegeben hat, folgt nun ein Schritt in Richtung Normalität: Am 19. März hat die neue Produktion "Tebbutt" Premiere (wir berichteten), Beginn ist um 20 Uhr. Und es gibt ein Wiedersehen mit "13.Juni 1944" - der wohl erfolgreichste Film der DramFilmer wurde vor zehn Jahren erstmals gezeigt.

"Es ist immer noch kein idealer Zeitpunkt, um es zu machen", meint Marcus Siebler, Kopf des DramFilm-Teams, der Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann und Produzent in einer Person ist. Seit 2009 haben die Filme aus der DramFilm-Produktion jährlich Premiere in Schrobenhausen - 2020 war dies aufgrund Kontaktbeschränkungen und Lockdown nicht möglich und die "Shorts made in SOB" fielen aus.

Festivalin verkürzter Form

Im Winter konnte das Team endlich wieder drehen, ein neuer Kurzfilm mit kleinem Cast ist entstanden. Also wird es heuer die "Shorts made in SOB" geben, wenn auch in verkürzter Form: Statt wie bisher an zwei Abenden werden vier Filme am Samstagabend im Herzog-Filmtheater zu sehen sein. "Wir wissen nicht, wie viele Leute kommen und lieber ist es bei einmal voll anstatt zweimal halbleer", hofft Siebler, dass die Entscheidung richtig ist. Mit Maske im Kino sitzen, das sei nicht jedermanns Sache, auch wenn man diese zum Essen und Trinken abnehmen darf.

Tatsächlich betreiben die DramFilmer viel Aufwand mit ihren Produktionen: Das Schreiben des Drehbuches, Vorgespräche im Team mit Schauspielerinnen und Schauspielern, Technik, Beleuchtung und Ton. Dann ein bis zwei Wochen Drehzeit gefolgt von vielen Stunden beim Schneiden und Nachbearbeiten des Rohmaterials. Da ist es verständlich, wenn sich die DramFilmer ein gut besetztes Kino wünschen: "Man will ja die Filme nicht nur vor drei Leuten zeigen - das befriedigt nicht", sagt Siebler.

So hofft das Team auf viele Zuschauer, die bereits vom Kurzfilm-Virus infiziert sind oder dieses Genre kennenlernen wollen. Auf ein interessantes Programm kann man sich allemal freuen. Traditionell wird der Film, der zuletzt Premiere hatte, gezeigt: "Sinnlos" kam damals nicht nur beim Schrobenhausener Publikum gut an, sondern wurde im vergangenen Jahr mit dem Filmpreis des Bundesverbandes Deutscher Film-Autoren - und damit mit der höchsten Auszeichnung des Verbandes - prämiert.

Eine Premiere undmehrere "Klassiker"

Ein Wiedersehen wird es mit der erfolgreichsten Produktion der DramFilmer geben. "13. Juni 1944" hatte vor zehn Jahren Premiere und zog Wellen weit über die Region hinaus: Der Film lief mehrfach im deutschen Fernsehen, auch in den USA zeigte Siebler den Streifen sowie an vielen Schulen in der Region. Sogar ein Denkmal wurde in der Folge enthüllt. Über diese Nachwirkungen wird es bei den "Shorts made in SOB" ein Filmgespräch geben.

Ein Jahr jünger und überraschend aktuell ist "Coalito", der vor dem Hintergrund der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende gedreht wurde: "Er hat fast prophetische Züge", erklärt Siebler, warum er sich für diesen Film entschieden hat.

Als Höhepunkt des Abends hat der neue Film "Tebbutt" Premiere. Hier darf man auf einen atmosphärisch-dichten Schwarz-Weiß-Streifen gespannt sein. Inspiriert wurde Siebler zu der Geschichte durch einen wahren Mordfall, zu dem er den Gerichtsprozess intensiv verfolgte. Schon der Filmtitel weist darauf hin, dass es sich um keine reine Nacherzählung der Geschehnisse handelt, sondern dass es - wie für die DramFilmer typisch - eine zweite Interpretationsebene gibt.

Die Dauer des Programms lässt sich noch nicht genau festlegen. Circa 105 Minuten werden es wohl sein: "Der neue Film wird ungefähr 20 Minuten dauern", sagt der Filmemacher, "ich habe es mir immer bis zum letzten Tag offen gehalten, noch mal etwas zu schneiden, wenn es aus meiner Sicht notwendig ist."

Sicher ist, dass der Eintritt wie gewohnt frei ist. Marcus Siebler hofft, "dass es endlich mal wieder ein bisschen Normalität gibt und dass vielleicht unsere Premiere daran anknüpft, wie es früher mal gewesen ist - mit einer tollen Atmosphäre und viel Publikum im Kino. Das wünsche ich mir sehr."

SZ