Karlskron
"Kräuterschnaps und Fehlalarm"

Komödie mit ernsten Hintergrund bei der Theatergruppe Adelshausen-Aschelsried

14.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:12 Uhr
Die Theatergruppe Adelshausen-Aschelsried bei der Premiere. Das ausgewählte Stück "Kräuterschnaps und Fehlalarm" spiegelt die heutige Gesellschaft durchaus realistisch wieder. Das Publikum war amüsiert, es wurde aber auch diskutiert. Die junge Truppe zeigt seit Jahren überaus erfolgreiche Stücke. Das Publikum erlebte einen kurzweiligen Abend. −Foto: Schittenhelm

Karlskron - Haben wir wirklich verlernt, zuzuhören und miteinander zu sprechen?

In der Komödie von Sebastian Uebel und Peter Müller, "Kräuterschnaps und Fehlalarm", die am Wochenende nochmals im Landgasthof Haas in Karlskron aufgeführt wird, haben die Mitglieder des Theatervereins Adelshausen-Aschelsried in humorvoller Weise vor Augen geführt, wie sich die Gesellschaft im realen Leben von der App- und Smartphone-Technologie bestimmen lässt. Hofinhaber Franz Schwarz (Benedikt Priller) rüstete nach einem Diebstahl immens die Sicherheitstechnik auf: Überwachungskameras, Schließwerk und tägliche Aktualisierungen. Damit nervt er nicht nur seine Frau Anna (Verena Dallmeir) und Tochter Susanne (Maria Kaltenegger), sondern auch seine Eltern Kreszenz und Willibald (Martina Schuster, Daniel Donaubauer). Denn die fühlen sich auf Schritt und Tritt beobachtet. Geheimnisse kann man so nur noch schwer bewahren.

Die Familie, aber auch die Besucher und Mitarbeiter wie Knecht Korbinian (Ralf Schäferle), die Nachbarin Rosa (Franziska Raba), Susannes Freund Bernhard (Philipp Glöckl) oder die beiden Feriengäste Hermine und Rüdiger (Anja Hufnagl, Mario Kaltenecker) werden durch ständige Aktualisierungen und Fehler in den Wahnsinn getrieben. So kann das nicht weiter gehen. Geschickt eingefädelt gelingt es ihnen, dem Sicherheitsfanatiker Franz den Spiegel seines Tuns vor Augen zu halten. Es wird so jedoch sehr schnell deutlich: Um gegen die Übermacht des Smartphone-gesteuerten Lebens anzugehen, reicht nicht nur ein normales Gespräch. Es hilft nur, den leicht panischen Sicherheitsfanatiker mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Zur Einstimmung auf den Dreiakter wurde in einem kurzen Sketch die unterschiedliche Art der Kommunikation zwischen Mann und Frau durch Eva Priller und Martin Schönauer nachgespielt.

shm