Neuburg
Kontraste im Jazzclub mit zwei Quartetten

Emile Parisien sowie Swingin' Ladies + 2 treten im Neuburger Birdland auf

04.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:49 Uhr

Neuburg - Der März beginnt im Birdland-Jazzclub in Neuburg mit zwei ganz unterschiedlichen Formationen.

Einer der wichtigsten Musiker des zeitgenössischen Jazz kommt morgen mit dem französischen Saxofonisten Emile Parisien und dessen aktuellem Quartett. Traditionellen Swing gibt es am Samstag mit der Formation Swingin' Ladies + 2. Für dieses Konzert sind nur noch Stehplätze vorhanden.

Vital, neugierig und progressiv setzt die französische Szene wichtige Wegmarken für die Entwicklung des zeitgenössischen europäischen Jazz. Trotz aller Offenheit hat sie aber nie die Bodenhaftung verloren. Fortschritt auf den Füßen der eigenen Tradition charakterisiert den aktuellen gallischen Jazz - und an dessen Spitze steht der Saxofonist Emile Parisien, ein Jazzvisionär, dessen musikalische Koordinaten weit abgesteckt sind. Von der Tradition seiner Heimat führen sie über die Kompositionsstrategien der neuen Musik zur melodischen und harmonischen Abstraktion des freien Jazz. Nichts wirkt bei dem 37-Jährigen kalkuliert oder gezwungen. Stattdessen fließen in seine Musik ganz unangestrengt und ohne konzeptionelle Absicherung sämtliche Genremerkmale ineinander. Bei seinem zweiten Gastspiel mit seinen Landsmännern Julien Touéry, Ivan Gélugne und Julien Loutelier durchleuchtet und erweitert Parisien mit atemberaubender Beherrschung seines Instruments, großer Sensibilität, Fantasie und einer ordentlichen Portion Anarchie den Jazz. Dabei entsteht frische, europäische Musik, die auf Basis ihrer Traditionen zu Neuland aufbricht.

Zwei Frauen, die der eleganten wie anregenden Musikform des Swingens huldigen, teilen sich diese Leidenschaft mit zwei nicht minder versierten Männern. Wenn die amerikanische Bassistin/Sängerin Nicki Parrott und ihre klavierspielende Landsfrau Stephanie Trick mit dem italienischen Pianisten Paolo Alderighi und dem deutschen Tenorsaxofonisten und Klarinettisten Engelbert Wrobel gemeinsame Sache machen, so resultiert daraus eine weltweit einzigartige Quartett-Besetzung. Den Bösendorfer-Flügel teilen sich vierhändig Trick und Alderighi - wie so vieles im Leben, denn sie sind miteinander verheiratet. Mit Nicki Parrott steht ihnen eine überragende Musikerin zur Seite, während Wrobel für stimmige Soli sorgen wird.

Kartenservice gibt es telefonisch unter (08431) 41233, unter Fax (08431) 46387, übers Internet unter www. birdland. de oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse.

SZ