Schrobenhausen
Wenn der Wahlbrief in der blauen Tonne landet

Bürgermeisterwahl am Sonntag in Corona-Zeiten: Unterschiedliche Umschläge für die Stimmzettel ausgeliefert

25.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:40 Uhr
Ab in die blaue Tonne: Briefwähler können ihre Wahlbriefe am Einwohnermeldeamt in die umfunktionierten Tonnen werfen. −Foto: Spindler

Schrobenhausen - Die Unsicherheiten sind groß - nicht nur wegen des grassierenden Coronavirus, sondern auch wegen der am Sonntag anstehenden Stichwahl für den Bürgermeisterposten in Schrobenhausen.

 

Vielen, die bereits ihre Briefwahlunterlagen bekommen haben, ist aufgefallen, dass sie einen blauen Stimmzettelumschlag vorfanden. Und in der mitgelieferten Bedienungsanleitung steht etwas von einem weißen Umschlag. Was es damit auf sich hat, erklärt der städtische Wahlleiter Herbert Beck.

Insgesamt 13533 Briefwahlunterlagen sind inzwischen zur Post gegangen. Die erste Tranche - etwa 6000 Aussendungen - wurde mit den noch vorrätigen weißen Stimmzettelumschlägern verschickt. Die restlichen mehr als 7500 Unterlagen mussten zusätzlich bestellt werden. "Wir haben keine weißen Umschläge mehr bekommen", sagt Herbert Beck. Der Ordnungsamtsleiter weist darauf hin, dass bei der Auszählung die blauen Stimmzettelumschläge genauso gewertet werden wie die blauen. "Wir haben einfach das genommen, was wir bekommen haben", so Beck weiter.

Wichtig für die Stichwahl ist, dass der Stimmzettel mit einem Kreuz versehen, in den weißen oder blauen beschrifteten Stimmzettelumschlag gelegt wird. Der muss zugeklebt werden. Dann werden der Stimmzettelumschlag und der unterschriebene Wahlschein gemeinsam in den roten Wahlbrief gelegt, der ebenfalls zugeklebt werden muss, erklärt Beck. Wenn das alles geschehen ist, empfiehlt Beck, den roten Wahlbrief persönlich zum Einwohnermeldeamt zu bringen. Übrigens: Wer keine Briefwahlunterlagen bekommen hat, kann sich am Freitag bis 12.30 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr unter den Telefonnummern (08252) 90232 und 90231 melden, Wahlunterlagen bestellen und dann im Einwohnermeldeamt abholen. Ohne Anmeldung kommt aber niemand ins Amt hinein.

 

Da in der Lenbachstraße 26 der normale Briefkasten für die erwarteten Wählerstimmen wohl kaum ausreichen wird, hat die Stadtverwaltung zwei blaue Tonnen kurzerhand in befestigte Briefkästen umfunktioniert. Dort sollen die Wahlbriefe hineingeworfen werden. Bis spätestens kommenden Sonntagabend, 18 Uhr. Dann ist, wie bei jeder Wahl, Schluss.

Auf die Auszählung, die in drei Turnhallen stattfindet, ist das Ordnungsamt mit Handschuhen und Desinfektionsmitteln vorbereitet. Die achtköpfigen Briefwahlvorstände - zwölf an der Zahl - werden auf die drei Turnhallen aufgeteilt. In jeder Ecke wird ein Briefwahlbezirk ausgezählt. Die Mitglieder werden an zwei Meter langen Tischen platziert. In jeder Turnhallenecke sitzt ein Briefwahlvorstand. Alles, damit das Infektionsrisiko in Coronazeiten minimiert wird.

Die ersten Wahlbriefe werden bereits am Sonntagnachmittag um 15 Uhr geöffnet. Die verschlossenen Stimmzettelumschläge werden in Urnen befördert. Die werden zur Auszählung erst um 18 Uhr geöffnet. Alle Wahlumschläge, die bis 18 Uhr am Einwohnermeldeamt ankommen, werden in die Turnhallen nachgeliefert. Nach etwa anderthalb Stunden dürfte das Ergebnis feststehen, wer Schrobenhausens neuer Bürgermeister wird.

SZ