Kleinhohenried
Ein Wisent aus Ton für den "Visionär"

Donaumoos-Zweckverband verabschiedet Robert Knöferl und - in Abwesenheit - Roland Weigert

19.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:26 Uhr
Mit einem Geschenkkorb und einer ziemlich großen Flasche Kleinhohenrieder Lausbiggler-Wisentbier wurde Robert Knöferl (r.) von Bezirkstagsvizepräsident Michael Asam (l.) und amtierendem Landrat Alois Rauscher aus dem Donaumoos-Zweckverband verabschiedet. −Foto: Hofmann

Kleinhohenried (SZ) Die Ära Weigert beim Donaumoos-Zweckverband ist ja schon vor acht Wochen zu Ende gegangen - bereits die Sitzung Ende Oktober hatte Alois Rauscher geleitet. Nun ist der Ex-Landrat in Abwesenheit verabschiedet worden.

Zuerst wurde Robert Knöferl aus dem Zweckverband verabschiedet. Der Peutenhausener war fünf Jahre lang der Vertreter des Bezirkstags Oberbayern in dem Gremium - seine Nachfolgerin ist nun die Ehekirchenerin Martina Baur. Als er erstmals zum Zweckverband kam, habe er sich mit dem Donaumoos noch kaum ausgekannt, sagte Knöferl. Das habe sich geändert: "Ich habe in den letzten fünf Jahren das Donaumoos sehr liebgewonnen." In diesen fünf Jahren seien in der Donaumoos-Entwicklung gute Fortschritte gemacht worden, "wir haben wichtige Projekte angestoßen, die wir brauchen", gerade im Bereich des Grundwassermanagements. Seit eineinhalb Jahren ist Knöferl im Landwirtschaftsministerium in München im Referat für Ressourcenschutz tätig. Darunter falle auch der Moorschutz. Er bleibe dem Donaumoos also erhalten, meinte Knöferl, "es wird weiterhin Schnittstellen geben".

Eine "Laudatio in absentia" hielt der amtierende Landrat und Sitzungsleiter Alois Rauscher auf seinen Vorgänger Roland Weigert. Der ist ja mittlerweile in der Staatsregierung tätig, wollte sich aber persönlich vom Zweckverband verabschieden - dann kam ihm aber eine Erkrankung dazwischen. Die Geschenke wollten ihm Rauscher und Michael Hafner vom Zweckverband persönlich vorbeibringen - Weigert wohnt ja in Kleinhohenried, wenn auch am anderen Ende der (einzigen) Straße, an dem auch das Haus im Moos liegt, wo der Zweckverband tagte.

39 Sitzungen habe Weigert geleitet, seit er 2008 Landrat wurde und damit automatisch Mitglied des Donaumoos-Zweckverbands, nur dreimal habe er gefehlt, erzählte Rauscher: "Er hat so bestimmte Sachen gehabt, die wollte er selber machen", da sei er, Rauscher, als sein Stellvertreter nicht rangekommen. Die Sitzungen des Donaumoos-Zweckverbands seien so eine Sache gewesen - "die hat er mit ganz besonderer Leidenschaft und Engagement durchgeführt". In Weigerts Zeit habe der Zweckverband 150 Hektar Fläche erworben und sei den Hochwasserrückhalt intensiv angegangen. Weigert habe immer auf den Rückhalt in der Fläche gesetzt, nicht auf Polder. "Ganz hervorragend", so Rauscher, sei auch das Ökoflächenmanagement, das viele Gewerbeansiedlungen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erst ermöglicht habe. Weigert sei ein "Visionär", meinte Rauscher, die Projekte, die dank ihm angepackt wurden, würden in Zukunft noch Früchte tragen. Übrigens: Während Robert Knöferl einen Geschenkkorb mit kulinarischen Spezialitäten aus dem Donaumoos bekam, hatte Rauscher für Weigert einen Wisent aus Ton vorgesehen - denn "zu essen", sagte Rauscher, "kriegt er als Staatssekretär genug".

Bernd Hofmann