Pfaffenhofen
Katastrophenschutzkonzept abgesegnet

Kreisausschuss Pfaffenhofen: Der gesamte Landkreis soll für jeden Ernstfall gewappnet sein

05.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:18 Uhr
Tina Blum
Für den Ernstfall gewappnet: Vier solche Wechsellader will der Landkreis anschaffen. −Foto: Florian Nischwitz

Pfaffenhofen (SZ) Bei der Sitzung des Pfaffenhofener Kreisausschusses sind vor allem das Investitionskonzept für den Katastrophenschutz und die Auflösung der Klinikallianz Mittelbayern im Fokus gestanden. Außerdem sollen die Feuerwehren Pfaffenhofen, Wolnzach, Manching und die Werksfeuerwehr bei Airbus in den kommenden Jahren je einen neuen Wechsellader bekommen.

Für die Jahre 2019 bis 2023 plant der Landkreis Pfaffenhofen die Aufrüstung der Feuerwehren für den Katastrophenfall. Als 2013 die Pfaffenhofener Bürger vom Hochwasser bedroht waren, bekamen das viele gar nicht mit. Die Sirenen waren zu leise. Zudem soll die Feuerwehr mit neuen Einsatzfahrzeugen ausgestattet werden, um im Falle eines Großbrands besser gewappnet zu sein. Das Ziel: Der gesamte Landkreis soll von Nord bis Süd für jeden Katastrophenfall ausgerüstet sein.

Niklas Hafenrichter, Abteilungsleiter für Kommunales, Sicherheit und Ordnung am Landratsamt Pfaffenhofen, erläuterte vor dem Gremium, welche Fahrzeuge über den geplanten Zeitraum von vier Jahren angeschafft werden: "Im kommenden Jahr soll ein neuer Wechsellader für die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhofen angeschafft werden", so Hafenrichter. Zudem seien weitere Wechsellader für die Feuerwehren Manching und bei Airbus Manching geplant. Wolnzach bekommt auch einen, allerdings kann es da bis 2027 dauern. Jedes Fahrzeug kostet rund 200000 Euro. Die Alarmsirenen sollen 2020 digitalisiert werden, bisher laufen diese analog. Insgesamt beläuft sich die Summe für die Aufrüstung auf 1,4 Millionen Euro, davon werden 388800 Euro vom Staat bezuschusst. Gut eine Million Euro würde der Landkreis über fünf Jahre selbst tragen. "Aufs Jahr gerechnet müsste der Landkreis rund 200000 Euro pro Jahr ausgeben", sagte Hafenrichter. Die Mitglieder des Gremiums nahmen das Konzept zustimmend zur Kenntnis.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war die Auflösung der Klinikallianz Mittelbayern GmbH. In der Kreistagssitzung vom 14. Mai dieses Jahres wurde beschlossen, dass der Zusammenschluss der Kliniken - dazu gehören die Ilmtalklinik Pfaffenhofen sowie Mainburg im Landkreis Kelheim und die Klinik im Naturpark Altmühltal in Eichstätt - aufgelöst werden soll. In der Praxis erwies sich die Allianz als schwerfällig: Bei bestimmten Entscheidungen habe man drei Aufsichtsratgremien und drei Kreistage hören müssen, erklärte Christian Degen, Geschäftsführer der Ilmtalklinik, dem Gremium. Ein enormer Aufwand, den man umgehen möchte. Denn die Kliniken sollen weiterhin zusammenarbeiten. Deswegen wurde eine kommunale Arbeitsgemeinschaft beschlossen. Dies sei möglich, wenn unter anderem die Gesellschafterverträge angepasst werden. Die Gesellschafterversammlung habe dem bei einer Versammlung am 23. November zugestimmt.

Den bezahlten Gesellschafteranteil erhalten die Landkreise Pfaffenhofen und Kelheim zurück. Die Zuständigkeiten bei Entscheidungen beschränken sich auf die beiden Landkreise. Damit die Kliniken weiterhin abgestimmt und partnerschaftlich miteinander arbeiten können, soll die Arbeitsgemeinschaft "Klinikallianz Mittelbayern" ab 2019 gegründet werden. "Man arbeitet im medizinischen Bereich weiterhin eng zusammen, allerdings in unterschiedlichen GmbHs", sagte Degen.

Tina Blum