Gerolsbach
Im Rathaus hofft man auf viele Angebote

Kindergartenerweiterung wird ausgeschrieben - Gemeinderat befasste sich auch mit dem Rechnungsprüfungsbericht

18.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:17 Uhr

Gerolsbach (SZ) Bei der Erweiterung des Kindergartens Regenbogen soll es schnell gehen.

Deshalb hat der Gerolsbacher Gemeinderat Bürgermeister Martin Seitz einstimmig beauftragt, die Arbeiten zu vergeben, sobald die Angebote eingegangen sind.

Insgesamt zehn Gewerke sind derzeit zu vergeben. Lediglich die Zimmerer- und Holzbauarbeiten für die Gebäudehülle werden öffentlich ausgeschrieben, die anderen Gewerke wie Elektroinstallation, Trockenbauarbeiten oder Innentüren beschränkt. Das heißt, dass die Gemeinde gezielt Firmen anschreibt und um ein Angebot bittet. Angesichts der guten Konjunkturlage in der Baubranche - Kommunen haben derzeit oft Probleme, überhaupt Firmen zu finden, die noch Kapazitäten frei haben - werden für jedes Gewerk mindestens 15 Firmen angeschrieben, sagte Thomas Kreller, der Geschäftsleiter im Gerolsbacher Rathaus. Man wende sich, ergänzte Seitz, nicht nur im Gemeindegebiet an Firmen, sondern im gesamten Pfaffenhofener und Schrobenhausener Raum und darüber hinaus - in der Hoffnung, dann doch das eine oder andere Angebot zu erhalten.

Wenig spannend war in der Gemeinderatssitzung der Vortrag von Kämmerer Franz Haberer über die Anmerkungen zur Jahresrechnung 2017. Der Rechnungsprüfungsausschuss des Gemeinderats hatte diese wie üblich stichpunktartig geprüft und dabei keine groben Fehler gefunden. Im Bericht der Rechnungsprüfer ging es um verloren gegangene Belege oder vergessene Unterschriften, die aber offenbar keine finanziellen Auswirkungen nach sich gezogen haben. Der Klassiker der vergangenen Jahre, dass Martin Seitz als Bürgermeister selbst Rechnungen abgezeichnet hatte, die seine eigene Firma Irrenhauser & Seitz der Gemeinde gestellt hatte, tauchte diesmal nicht auf. Dafür hakte Stefan Maurer (fraktionslos) nach, weil auffällig viele Buchungen storniert worden seien. Dabei, erklärte ihm Haberer, habe es sich zum Beispiel um falsch gelieferte Bestellungen gehandelt, die zurückgeschickt wurden, oder um Aufträge, die ins neue Jahr verschoben werden mussten. Am Ende stimmte der Gemeinderat dem Prüfungsbericht samt Stellungnahme der Verwaltung sowie der Feststellung der Jahresrechnung zu. Lediglich gegen die Entlastung der Jahresrechnung gab es eine Gegenstimme von Maurer.

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich beim Anteil des Fremdwassers im Abwasserkanal: Der ist von über 50 Prozent auf einen rechnerischen Mittelwert von 46 Prozent gesunken. Die gemessenen Werte liegen sogar noch einmal deutlich darunter - bei zuletzt 36 Prozent im Jahr 2017. Fremdwasser ist Wasser, das von außen in die Kanalrohre eindringt. Für Bürgermeister Seitz ist diese Entwicklung also ein Zeichen dafür, dass die Kanalsanierungen der vergangenen Jahre sinnvoll waren. Die Gemeinde will nun beim Landratsamt die Streichung der bisher zu zahlenden Fremdwasserauflage erwirken - Seitz ist zuversichtlich, dass dem zugestimmt wird.

Weiterhin gesichert ist in Gerolsbach die haus- und zahnärzliche Grundversorgung - auch, wenn eine Praxis schließt. "Hausarzt ist kein Problem. Das wird auch in Zukunft so sein", sagte Bürgermeister Seitz, der Gespräche mit den Gerolsbacher Ärzten geführt hatte. Und der Zahnarzt werde, wenn er mal aufhöre, einen Nachfolger bekommen, sagte Seitz.

Bernd Hofmann