Hörzhausen
Es menschelt auf der Bühne

Theatergruppe Hörzhausen bringt ab 10. März ein besonders familiäres Stück auf die Bühne

15.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Die Theatergruppe Hörzhausen probt für den Auftritt: (von links) Enkelin Daniela (Hannah Heigl), Opa Heinzelmann (Rainer Bäumker), Lena Maurer, Freundin von Sohn Lukas (Andrea Elbl), Melanie, Ehefrau von Lukas (Alexandra Kigle), Sebastian Schuhmann (Andreas Grepmair) und Susanne (Carina Rauscher). - Foto: Drexler

Hörzhausen (SZ) Die besonderen Fähigkeiten eines Kinder spielen diesmal bei der Aufführung der Theatergruppe Hörzhausen eine wichtige Rolle. "Nicht mehr blind dank Enkelkind" heißt das Stück von Wolfgang Bräutigam.

Bei der geistreichen Komödie in drei Akten geht es um zwischenmenschliche Beziehungen. Premiere ist am Samstag, 10. März, im Gasthaus Oberer Wirt. Wer "der Böse" in dem Stück ist, ist schnell klar. Das ist Opa Franz Heinzelmann (Rainer Bäumker). Ein 60-jähriger Bankdirektor, der glaubt, das ewige Recht für sich gepachtet zu haben und als Familienoberhaupt ein strenges Regiment führt. Nach 60 Jahren sieht Darsteller Bäumker nicht aus. Wird er sich für die Rolle auf alt schminken lassen? Er winkt lachend ab: "Ich bin schon noch rüstig."

Eine, die zum Alter ihrer Rolle passt, ist die zwölfjährige Hannah Heigl. Sie ist neu in der Theatergruppe und spielt Daniela, die zehnjährige Enkelin von Opa Heinzelmann. Sie habe schon ein bisschen Theatererfahrung am Gymnasium gesammelt, erzählt Papa und Regisseur Peter Heigl. Selbstbewusst steht die Zwölfjährige auf der Bühne und fühlt sich offensichtlich wohl zwischen den anderen Theaterspielern.

Ihr Vater im Stück ist Sebastian Schuhmann (Andreas Grepmair), ein Schulfreund von Heinzelmanns Tochter Susanne (Carina Rauscher). Ebenfalls ein Neuzugang im Team. Von seinen Vaterfreuden erfährt Sebastian jedoch erst im Laufe des Stückes. Augenzwinkernd lassen sich hier Parallelen zum echten Leben des 26-Jährigen erkennen. Der wusste bis zum überraschenden Besuch der Theatergruppe vor Kurzem bei ihm daheim nämlich nicht, dass er bald auf der Bühne stehen würde. Auf der Suche nach Nachwuchs sei Grepmairs Name gefallen, erzählt Heigl. Zwei Tage später sagte der 26-Jährige zu.

Regisseur Heigl gefällt an dem Stück, dass es ein "kleiner Spiegel der gesellschaftlichen Querelen innerhalb der familiären Beziehungen" ist. Da gibt es die alleinerziehende Tochter Susanne. Sohn Lukas (Hannes Redl), der sich scheiden lassen will, und auch Heinzelmanns Ehefrau Gisela (Michaela Böttcher) scheint es mit der ehelichen Treue nicht so genau zu nehmen. Die vermeintlichen Liebhaber sind der Metzger (Peter Heigl) und der Postbote (Stefan Kohl).

Sie würden einige Zeit in einem Wandschrank verbringen, verrät Kohl. Dass er ausgerechnet einen Postboten spielt, bringt ihn zum Schmunzeln: "Vor rund 27 Jahren habe ich bei der Post begonnen." Als Theaterspieler hat er schon einiges erlebt. Sich in einem Wandschrank verstecken zu müssen, sei aber das erste Mal, erzählt er. Verstecken ist für Cilli Eibel in dem Stück kein Thema. Sie spielt einen Schutzengel und ist damit von Haus aus unsichtbar. Zumindest für die meisten. Und sie ist nicht die einzig Unsichtbare auf der Bühne.