Gerolsbach
"Höre ich mehr?"

Pennello-Onlineversteigerung erwies sich als voller Erfolg

18.01.2021 | Stand 22.01.2021, 3:34 Uhr
Mit Richard Gruber als Auktionator konnte eh nichts mehr schief gehen: Der Bildhauer moderierte die Versteigerung von Andrea Kochs Bildern zugunsten des Pennello-Kunstvereins. Damit das klappt, war jede Menge Technik aufgebaut worden. Teilnehmer und Zuschauer hatten ihren Spaß. −Foto: Böhm/Pennello

Gerolsbach - "Danke Euch allen", rief Andrea Koch am Ende der etwa einstündigen Online-Auktion in die Kamera. "Wie freuen uns riesig!"Grund für ihre Freude war der erfolgreiche Ablauf einer Pennello-Online-Auktion, der ersten in der 18-jährigen Geschichte des Gerolsbacher Vereins. Sie war aus der Not geboren, denn aufgrund der Corona-Krise steht Pennello das Wasser bis zum Hals.

Viele in der Region kennen die Kunstschule, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen künstlerisches Schaffen und das tiefere Verständnis dafür nahe zu bringen. Dies geschieht in den verschiedensten Formen von Kursen, Workshops oder Arbeitsgemeinschaften. Doch genau diese waren in den vergangenen Monaten wegen Corona auf Sparflamme oder fanden gar nicht mehr statt. Die Idee: Eine Bilder-Spende an Pennello und eine Auktion der von Andrea Koch gespendeten Werke zum Ausgleich entgangener Kursgebühren. "Denn allein aus diesen Kursgebühren finanzieren wir uns."

Alle zwölf Werke der eigens dafür von Andrea Koch angefertigten Reihe "Wiederkehr" kamen unter den Hammer. Insgesamt waren 36 Teilnehmer im online-Meeting, und bisweilen wurde mit harten Bandagen um den Abschluss gekämpft.

Dass das Interesse der Teilnehmer und auch die gute Laune stets erhalten blieben, dafür sorgte Bildhauer und Bühnenkünstler Richard Gruber, der sich als Auktionator zur Verfügung gestellt hatte. Gerne hatte er sich Zeit genommen, um den durch die Corona-Situation in finanzielle Not geratenen Verein zu helfen. Mit seiner humorigen Art kam es gar nicht erst zu Berührungsängsten, er reimte und scherzte und sang, was das Zeug hielt - und half bei etwaiger Unentschlossenheit gerne mal auf die Sprünge.

Bekannte und unbekannte Gesichter waren unter den Zuschauern der Aktion, darunter die beiden Schrobenhausener Stadträte Till Huesmann und Joachim Siegl.

Der niedrigste Abschluss betrug 50 Euro, der höchste erreichte die Marke von 240 Euro. "Sie haben Ihren Beitrag geleistet", richtete sich Richard Gruber am Ende der Veranstaltung an die Teilnehmer, "dass es mit Pennello weitergeht. Und Sie haben gute Kunst erworben!"

Die zwölf Werke in verschiedenen Formaten hat Andrea Koch mit Gelatine-Druck angefertigt. Oftmals kann man einen Kreis erkennen, doch gerade nicht exakt, sondern eher handschriftlich, unperfekt, "Das Leben ist ein Kreislauf", erläuterte Andrea Koch dazu, es gibt Wiederholungen, aber niemals eins zu eins, es gibt Veränderungen, und diese können für uns positiv sein".

Insgesamt bringt der Verkauf der Werke dem Verein 2110 Euro ein, damit kann er zunächst also Entwarnung für das erste Quartal geben. Nach Ende der Veranstaltung war Andrea Koch nicht nur über diese Tatsache froh, sondern auch dass, "Pennello offenbar eine Wertigkeit für die Menschen hat, dass Menschen uns unterstützen wollen."

Resümierend stellte sie für sich fest: Es habe sich gelohnt, diese Kunst zu machen und sie abzugeben, "das ist eine gute Symbiose". Die Menschen hätten nun nicht einfach nur gespendet, sie erhalten einen respektablen Gegenwert in Form der ersteigerten Werke. Und einen kurzweiligen Sonntagnachmittag hatten sie obendrein.

SZ